Der Wald ist auf vielfältige Weise mit dem Leben in Kärnten verbunden.
Der Wald ist auf vielfältige Weise mit dem Leben in Kärnten verbunden. © KW
Wald

Was der Wald
alles schafft

Wirtschaftsmotor, Klimahelfer, Erholungsraum. Der Wald ist auf vielfältige Weise mit dem Leben in Kärnten verbunden – und bringt Betriebe immer wieder auf neue Ideen.

19.05.2024 10:36 - Update am: 31.05.2024 09:22 von Anita Arneitz
Lesezeit 7 Minuten

Bewe­gung und Spaß im Frei­en, Tiny Häu­ser kom­plett aus Holz, neue Gäs­te­er­leb­nis­se oder inno­va­ti­ve Holz­bau­lö­sun­gen: Vie­le Kärnt­ner Unter­neh­men füh­len sich mit Wald und hei­mi­schem Holz eng ver­bun­den. Aus der Natur holen sie sich neue Ideen fürs Busi­ness und grei­fen dabei ver­schie­de­ne Funk­tio­nen des Wal­des auf.

Wald als Wirt­schafts­wun­der

Das spie­gelt sich auch in den posi­ti­ven Zah­len wie der Außen­han­dels­bi­lanz wider. 2022 hat die Holz­in­dus­trie öster­reich­weit 8,03 Mil­li­ar­den Euro expor­tiert und ein Pro­duk­ti­ons­vo­lu­men von 11,45 Mil­li­ar­den Euro erzielt.

Mit dem Aus­beu­ten der Natur hat das aber in Kärn­ten wenig zu tun. Viel­mehr geht es um ein nach­hal­ti­ges Bewirt­schaf­ten von Wald. Etwas, was die Öster­rei­cher sehr gut kön­nen. Nur ist ihnen der Wert die­ser Super­kraft noch gar nicht rich­tig bewusst. Daher ver­ber­gen sich zwi­schen den Bäu­men noch vie­le Poten­zia­le für die Wirt­schaft.

Stim­men aus der Wirt­schaft

Bei­trag für die Regi­on leis­ten

„Uns ist die Tou­ris­mus­re­gi­on St. Kan­zi­an am Klo­pei­ner See ans Herz gewach­sen und wir freu­en uns, mit der Wald­er­leb­nis­welt einen Bei­trag für die Regi­on zu leis­ten. Unse­re Haupt­at­trak­tio­nen sind der 500 Meter lan­ge Baum­wip­fel­weg und der Hoch­seil­gar­ten, der gera­de erwei­tert wird auch das Tier­ge­he­ge wur­de heu­er wei­ter aus­ge­baut, ein gro­ßer Tram­po­lin­be­reich, eine Rie­sen­hüpf­burg und eine Gold­wasch­an­la­ge errich­tet. Alle Attrak­tio­nen wer­den lie­be­voll in die Natur inte­griert. Der Wald ist für uns ein Juwel, den man hegen, pfle­gen und wert­schät­zen muss. Nur durch die wun­der­ba­re Natur kön­nen wir unse­re Lebens­qua­li­tät erhal­ten.“

Sieg­fried und Tina Sme­ta­nig

Glo­ba­ler Vor­rei­ter für Sys­tem­lö­sun­gen

„Als fami­li­en­ge­führ­tes Unter­neh­men sind wir seit vie­len Gene­ra­tio­nen mit Holz als wun­der­bar nach­wach­sen­dem Roh­stoff ver­wur­zelt. Wir sind vom klei­nen Säge­werk zum glo­ba­len Vor­rei­ter für Sys­tem­lö­sun­gen aus Holz gewor­den. Unse­re neu­es­ten Inno­va­tio­nen in Sachen Mobi­li­tät sind Ver­kehrs­zei­chen­brü­cken oder Holz­bau­lö­sun­gen für Lade­sta­tio­nen, E‑Tankstellen und Mobi­li­ty-Hubs als nach­hal­ti­ge Alter­na­ti­ve zu Stahl und Beton. Für Wirt­schaft und Kli­ma sind der Wald und das Holz als nach­wach­sen­der und CO2-bin­den­der Roh­stoff von gro­ßer Bedeu­tung. Neben der wich­ti­gen Wirt­schafts­funk­ti­on ist der Wald für mich auch ein Ort der Ruhe und Erho­lung. Jedes Mal, wenn ich durch den Wald gehe, bin ich beein­druckt von die­sem Wun­der der Natur.“

Chris­toph Kul­te­rer

Nach­hal­tig Auf­fors­ten nach Schnee­bruch

„Wir arbei­ten gera­de an einem Pro­jekt, um die Arten­viel­falt zu för­dern und unse­ren Wald auch für die Gäs­te nutz­bar zu machen. Nach dem Schnee­bruch im ver­gan­ge­nen Win­ter fors­ten wir nach­hal­tig auf und erar­bei­ten Erleb­nis­pro­gram­me, um den Wald den Gäs­ten näher zu brin­gen. Das Wald­grund­stück ist vom Hotel aus gut fuß­läu­fig erreich­bar und erst vor kur­zem wur­den wir auch mit dem öster­rei­chi­schen Umwelt­zei­chen aus­ge­zeich­net.“

Patrick Fritz und Chris­ti­an Was­ser­t­heu­rer

Mini­ma­lis­tisch Woh­nen im Holz­haus

„Die Nach­fra­ge nach klei­nen Holz­häu­sern — wir nen­nen sie Wohn­bo­xen statt Tiny Hou­ses — steigt kon­ti­nu­ier­lich. Unse­re Holz­häu­ser wer­den indi­vi­du­ell geplant, sind win­ter­fest und erfül­len alle bau­tech­ni­schen Vor­schrif­ten und sind ab 30 Qua­drat­me­ter Flä­che mög­lich. Sämt­li­che Pro­fes­sio­nis­ten kom­men aus der Regi­on. Vom Bau­be­ginn bis zum Ein­zug ver­ge­hen nur weni­ge Mona­te. Unse­re Idee passt zum Trend des mini­ma­lis­ti­schen Woh­nens. Der Wald selbst ist für mich eine unglaub­li­che Ener­gie­quel­le und die Fas­zi­na­ti­on für den Wald setzt sich beim leben­den Mate­ri­al Holz fort. Der Mensch hat eine tief­grei­fen­de Ver­bin­dung mit dem Wald und auch mit dem Werk­stoff Holz.“

Fabi­an Gas­ser
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