Wandern ohne Fußabdruck
Nachhaltigkeit auf Schritt und Tritt. Trail Angels und ihre Mission für klimafreundliches Wandern.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Wenn jemand eine Weitwanderung von Trail Angels macht, so tut er dazu auch noch Gutes für die Umwelt. Mit „Wandern ohne Fußabdruck“ ist der Reiseveranstalter mit Sitz in Obervellach der erste Anbieter solcher klimafreundlichen Reisen in ganz Österreich. Geschäftsführer Günter Mussnig: „Dass Weitwandern ohnehin nachhaltig ist, war uns klar. Wir wollten aber mehr in diese Richtung anbieten.“ Greenwashing mache dies jedoch immer schwieriger und der Nachhaltigkeitsstempel werde immer unglaubwürdiger. Deshalb habe sich das Reiseunternehmen mit dem klimafreundlichen Angebot die Nachweisbarkeit von Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt.
Das offizielle Buchungscenter für Weitwanderwege in der Alpen-Adria-Region bietet insgesamt 20 bis 25 Trails in Österreich und Deutschland an. Bei vielen der angebotenen Touren erfolge die An- und Abreise bereits mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei „Wandern ohne Fußabdruck“ werde das Gepäck zusätzlich mit einem elektrisch betriebenen Fahrzeug nachgeliefert und übernachtet werde ausschließlich in nachhaltig geführten Partnerbetrieben, bei denen auch auf eine regionale Küche geachtet wird.
Daten messbar machen
Für Mussnig sei der Schlüssel zu ihrem nachhaltigen Konzept die Mobilität und die Art und Weise, wie die Partnerbetriebe bewirtschaftet werden – und das basierend auf konkreten Daten. Deshalb hat das Trail Angels-Team den Fußabdruck pro Person bei einer solchen Reise messbar und damit nachweisbar nachhaltig gemacht. Wie das funktioniert: Ein Fußabdruckmesser, der mit dem Buchungssystem verknüpft ist, errechnet den tatsächlichen CO2-Verbrauch. „Bei unserem klimafreundlichen Angebot ergibt sich ein Fußabdruck von 120 Kilogramm CO2 pro Person.“ Beim „normalen“ Alpe-Adria-Trail sei es das Doppelte, bei einer Reise nach Madeira eine Tonne.
Wandernadel von heute
Darüber hinaus bietet das nachhaltige Wanderangebot die Möglichkeit, die Reise durch ein Kompensationsprojekt komplett klimaneutral zu stellen. „Das Kompensieren wird kritisch gesehen. Wir machen es deshalb nur österreichweit und mit kleinem Ausgangs-Fußabdruck. Denn nur dann bringt es auch etwas.“ Nach der Wanderung erhalten die Reisenden zudem ein Klimazertifikat mit einer Klimabilanz, die zeigt, wie viel CO2 sie verbraucht haben. „Die gute alte Wandernadel ist jetzt das Klimazertifikat.“
Mit wenig einiges bewirken, und das im Einklang mit Mensch und Natur – das sei die Devise der Trail Angels. Für Günter Mussnig ist Nachhaltigkeit „das, was am Ende übrig bleibt – nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und wirtschaftlich“.