Geschäftsführer Günter Mussnig (vorne) mit einem Teil seines Teams. Sie sorgen für Wandererlebnisse ohne Fußabdruck entlang des Alpe-Adria-Trails.
Geschäftsführer Günter Mussnig (vorne) mit einem Teil seines Teams. Sie sorgen für Wandererlebnisse ohne Fußabdruck entlang des Alpe-Adria-Trails. © Trail Angels/Franz Gerdl
Trail Angels

Wan­dern ohne Fuß­ab­druck

Nachhaltigkeit auf Schritt und Tritt. Trail Angels und ihre Mission für klimafreundliches Wander­n.

09.08.2024 07:52 - Update am: 27.08.2024 13:41 von Christina Scherzer
Lesezeit 4 Minuten

Wenn jemand eine Rei­se tut, so kann er was erzäh­len. Wenn jemand eine Weit­wan­de­rung von Trail Angels macht, so tut er dazu auch noch Gutes für die Umwelt. Mit „Wan­dern ohne Fuß­ab­druck“ ist der Rei­se­ver­an­stal­ter mit Sitz in Ober­vel­lach der ers­te Anbie­ter sol­cher kli­ma­freund­li­chen Rei­sen in ganz Öster­reich. Geschäfts­füh­rer Gün­ter Muss­nig: „Dass Weit­wan­dern ohne­hin nach­hal­tig ist, war uns klar. Wir woll­ten aber mehr in die­se Rich­tung anbie­ten.“ Green­wa­shing mache dies jedoch immer schwie­ri­ger und der Nach­hal­tig­keits­stem­pel wer­de immer unglaub­wür­di­ger. Des­halb habe sich das Rei­se­un­ter­neh­men mit dem kli­ma­freund­li­chen Ange­bot die Nach­weis­bar­keit von Nach­hal­tig­keit zum Ziel gesetzt.

Das offi­zi­el­le Buchungs­cen­ter für Weit­wan­der­we­ge in der Alpen-Adria-Regi­on bie­tet ins­ge­samt 20 bis 25 Trails in Öster­reich und Deutsch­land an. Bei vie­len der ange­bo­te­nen Tou­ren erfol­ge die An- und Abrei­se bereits mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Bei „Wan­dern ohne Fuß­ab­druck“ wer­de das Gepäck zusätz­lich mit einem elek­trisch betrie­be­nen Fahr­zeug nach­ge­lie­fert und über­nach­tet wer­de aus­schließ­lich in nach­hal­tig geführ­ten Part­ner­be­trie­ben, bei denen auch auf eine regio­na­le Küche geach­tet wird.

Daten mess­bar machen

Für Muss­nig sei der Schlüs­sel zu ihrem nach­hal­ti­gen Kon­zept die Mobi­li­tät und die Art und Wei­se, wie die Part­ner­be­trie­be bewirt­schaf­tet wer­den – und das basie­rend auf kon­kre­ten Daten. Des­halb hat das Trail Angels-Team den Fuß­ab­druck pro Per­son bei einer sol­chen Rei­se mess­bar und damit nach­weis­bar nach­hal­tig gemacht. Wie das funk­tio­niert: Ein Fuß­ab­druck­mes­ser, der mit dem Buchungs­sys­tem ver­knüpft ist, errech­net den tat­säch­li­chen CO2-Ver­brauch. „Bei unse­rem kli­ma­freund­li­chen Ange­bot ergibt sich ein Fuß­ab­druck von 120 Kilo­gramm CO2 pro Per­son.“ Beim „nor­ma­len“ Alpe-Adria-Trail sei es das Dop­pel­te, bei einer Rei­se nach Madei­ra eine Ton­ne.

Wan­der­na­del von heu­te

Dar­über hin­aus bie­tet das nach­hal­ti­ge Wan­der­an­ge­bot die Mög­lich­keit, die Rei­se durch ein Kom­pen­sa­ti­ons­pro­jekt kom­plett kli­ma­neu­tral zu stel­len. „Das Kom­pen­sie­ren wird kri­tisch gese­hen. Wir machen es des­halb nur öster­reich­weit und mit klei­nem Aus­gangs-Fuß­ab­druck. Denn nur dann bringt es auch etwas.“ Nach der Wan­de­rung erhal­ten die Rei­sen­den zudem ein Kli­ma­zer­ti­fi­kat mit einer Kli­ma­bi­lanz, die zeigt, wie viel CO2 sie ver­braucht haben. „Die gute alte Wan­der­na­del ist jetzt das Kli­ma­zer­ti­fi­kat.“

Mit wenig eini­ges bewir­ken, und das im Ein­klang mit Mensch und Natur – das sei die Devi­se der Trail Angels. Für Gün­ter Muss­nig ist Nach­hal­tig­keit „das, was am Ende übrig bleibt – nicht nur öko­lo­gisch, son­dern auch sozi­al und wirt­schaft­lich“.

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