Voraussetzungen für Innovationen
So erleben Unternehmen Forschung und Innovationen in Kärnten.
Wirtschaftsforscher Eric Kirschner erklärt, welche Voraussetzungen unter anderem nötig sind, damit Innovationen entstehen können:
- Wandel
Es brauche einen strukturellen Wandel. Kärnten bewege sich grundsätzlich in die richtige Richtung, dennoch bestehe Handlungsbedarf. Der Output von Forschung und Entwicklung ist Innovation. Diese sollen am Markt umgesetzt werden, seien jedoch immer mit unternehmerischem Risiko verbunden. - Personal
„Forschung und Entwicklung ist sehr personalintensiv.“ Man brauche Forscher, um Innovationen zu treiben. In Kärnten gibt es 3800 Beschäftigte (Stand: 2021). - Standort
Der Standort muss attraktiver werden, damit mehr Personen nach Kärnten ziehen – nicht nur aus Österreich auch aus dem Ausland. „Die Rückkehrer brauchen dringend einen Job für die Ehepartner und auch das Kinderbetreuungsangebot muss ausgebaut werden.“
Innovationen, die durch Zufall entdeckt wurden
Einige Dinge, die aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind, wurden durch Zufall entdeckt. Ein paar Beispiele:
- 1708: Porzellan
Johann Friedrich Böttger wurde 1703 beauftragt, Gold künstlich herzustellen. Bei seinen Versuchen entdeckte er die Formel, um Porzellan zu erzeugen. In China wurde Porzellan bereits im sechsten Jahrhundert hergestellt – die Formel war allerdings geheim. - 1839: Gummireifen
Als Charles Nelson Goodyear ein Stück Gummi-Schwefel-Gemisch auf eine heiße Herdplatte fallen ließ, entdeckte er die Vulkanisation von Gummi – das war die Geburtsstunde des Autoreifens. - 1928: Penicillin
Als Alexander Fleming vergas ein Fenster zu schließen, flogen Pilzsporen auf eine Schale mit Bakterienkulturen – der Schimmel hemmte das Bakterienwachstum – der Grundstein für die moderne Antibiotikatherapie war gelegt. - 1951: Klettverschluss
Am Fell des Hundes des Schweizer Ingenieurs Georges de Mestral verfingen sich Kletten. Die genaue Betrachtung der Kletten bewog ihn zur Erfindung des Klettverschlusses.
Unternehmen über Forschung und Innovation
Neue Technologien einsetzen
„Unser Team und unsere Aufträge sind sehr divers. Dadurch sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefordert und lernen auch immer wieder Neues dazu. Wir haben viele KI-Spezialisten und bieten auch intern Workshops an. Ohne diese Technologie würden viele Produktionsstätten – aufgrund des Fachkräftemangels – nicht mehr funktionieren.“
Fachkräfte zurück nach Kärnten holen
„Unsere Auftragsbücher sind voll, das Personal fehlt an allen Ecken und Enden. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden Freiheiten in der Entwicklung haben und sich ausprobieren können. Die IT-Ausbildungen in Kärnten sind gut, wir verlieren aber viele Personen ins Ausland. Wir brauchen die passenden Jobs und Rahmenbedingungen, um Leute zurückzuholen.“
Etwas mit einer positiv anhaltenden Wirkung
„Innovation ist für Ortner etwas Neues mit einer positiv anhaltenden Wirkung. Wir sehen Innovation in allen kleinen und großen Aktivitäten und in Ideen, die uns ermöglichen, uns auch nachhaltig weiterzuentwickeln. Es gibt regelmäßige Kreativmeetings und Workshops. Wir versuchen Vielfalt zu leben. Oftmals finden wir gute Ideen auch im Umfeld von Kunst und Kultur.“
Antworten auf Fragen von morgen
„Innovation bedeutet für uns, stets einen oder mehrere Schritte weiterzudenken. Durch die Vielzahl von Branchen, in denen wir tätig sind, profitieren die Projekte, ohne in Konkurrenz zueinander zu stehen. So bringen wir die Ideen unserer Kunden schnell und kostengünstig in Serienfertigung. Aktuell produzieren wir das weltweit einzige konfokale Laserscanmikroskop, mit dem Hautärzte in Echtzeit in die Hautschichten blicken und so frühzeitig Hautkrebs erkennen können.“