Die Visualisierung des neuen „Restaurants 1884“ direkt bei der See-Villa Tacoli in Millstatt. Die grüngeschwunge­nen Bögen erinnern an die Weltausstellung 1873 in Wien. Die Seeuferlänge beträgt 250 Meter.
Die Visualisierung des neuen „Restaurants 1884“ direkt bei der See-Villa Tacoli in Millstatt. Die grüngeschwunge­nen Bögen erinnern an die Weltausstellung 1873 in Wien. Die Seeuferlänge beträgt 250 Meter. © KK
See-Villa Tacoli

Urlau­ben wie
zur Kai­ser­zeit

1884 wurde das Hotel als erste Villa am Millstätter See erbaut. Heuer feiert die See-Villa Tacoli ihr 140-Jahr-Jubiläum und bekommt unter der Leitung von Federico Tacoli und Gattin Valentina Aichelburg-Rumerskirch eine neue Handschrift.

25.04.2024 10:39 - Update am: 31.05.2024 10:02 von Claudia Blasi
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Wo einst schon der Adel zur Som­mer­fri­sche resi­dier­te, befin­det sich noch heu­te die See-Vil­la Taco­li. Vor dem Sai­son­start im Mai gibt es aber noch eini­ges zu tun. Aktu­ell wird auf der Bau­stel­le gehäm­mert, gesägt und gebohrt. Über zwei Mil­lio­nen Euro flie­ßen in das „Restau­rant 1884“ inklu­si­ve Bar mit See­blick. Ein wich­ti­ger Schritt, den die Eigen­tü­mer Feder­i­co Taco­li und Valen­ti­na Aichel­burg-Rum­ers­kirch ganz bewusst set­zen: „Das Restau­rant ver­kös­tigt seit Jah­ren Urlaubs­gäs­te und Ein­hei­mi­sche, bald aber in neu­em Gewand. Daher war der Umbau nötig“, erzählt das Unter­neh­mer­paar. Jeder ist im „1884“ will­kom­men, ob Firmen‑, Geburtstags‑, Weih­nachts- oder Hoch­zeits­fei­er. So kann jeder in den Genuss der krea­ti­ven Küche von Chris­ti­an Unter­zau­cher kom­men, der als lang­jäh­ri­ger Mit­ar­bei­ter bereits die drit­te von vier Fal­staff-Gabeln erkoch­te. Kommt Wild auf den Tel­ler, dann aus der Eigen­jagd von Bru­der Ludo­vico Taco­li und der Wein vom Fami­li­en­wein­gut Taco­li Asqui­ni aus Ita­li­en. 

Taco­li: Fami­li­en­be­trieb in fünf­ter Gene­ra­ti­on

Vor zwei Jah­ren hat das Paar den Fami­li­en­be­trieb in fünf­ter Gene­ra­ti­on über­nom­men. Ein his­to­ri­sches Haus, in dem bereits Erz­her­zog Karl Lud­wig (ein jün­ge­rer Bru­der Kai­ser Franz Josephs) in Zim­mer Num­mer zehn näch­tig­te. Das Erfolgs­ge­heim­nis sei über all die Jah­re gleich geblie­ben: „Wir sind immer für unse­re Gäs­te da und behan­deln alle gleich in unse­rem Haus“, erzählt Taco­li. 

Gänz­lich ver­schie­den sind hin­ge­gen die 42 Zim­mer, ver­teilt auf vier Gebäu­de. Jedes ein­zel­ne ist völ­lig indi­vi­du­ell – ein Uni­kat. Genau das schät­zen die groß­teils Stamm­gäs­te, die vor­wie­gend aus Öster­reich und Deutsch­land kom­men. Eben­so wie die sanf­te Wei­ter­ent­wick­lung des Hau­ses. Ganz im Sin­ne der Nach­hal­tig­keit wird das Restau­rant an die bestehen­de Solar­an­la­ge und Fern­wär­me ange­schlos­sen. Der Blu­men­schmuck, das Obst für die selbst­ge­mach­ten Mar­me­la­den sowie Kräu­ter und Gemü­se stam­men aus eige­nem Anbau. „Wir legen gro­ßen Wert auf Regio­na­li­tät und das ver­su­chen wir auf allen Ebe­nen umzu­set­zen“, sagt Valen­ti­na Aichel­burg-Rum­ers­kirch.

Unter­neh­mer zu sein, ist kein Job von 9 bis 17 Uhr, man braucht Durch­hal­te­ver­mö­gen und muss auch eini­ge Tie­fen für Höhen hin­neh­men.Zitat Ende

Feder­i­co Taco­li

See-Vil­la Taco­li


Auch beim Per­so­nal wür­de man sich über Bewer­bun­gen aus der nähe­ren Umge­bung freu­en. Der Ganz­jah­res­be­trieb beschäf­tigt 14 Mit­ar­bei­ter in Voll­zeit, im Som­mer ver­dopp­le sich die Anzahl. „Es ist unser Bestre­ben, mehr Ganz­jah­res­kräf­te und Lehr­lin­ge ein­zu­stel­len, doch dafür muss die Aus­las­tung pas­sen“, betont Taco­li. Das neue „Restau­rant 1884“ soll für mehr Tages­gäs­te sor­gen und sei­nen Bei­trag leis­ten. 

Her­zens­pro­jekt „Ein Tisch für alle“

Ein Her­zens­pro­jekt der Gast­ge­be­rin ist es, einen Ort zu schaf­fen, an dem jeder will­kom­men ist. Das gemüt­li­che Zusam­men­sein beim Essen, das wäh­rend der Pan­de­mie ver­lo­ren­ging, soll wie­der auf­le­ben. Genau hier setzt das Pro­jekt an: „Ich stel­le mir vor, ein­mal im Monat Men­schen an einem gemein­sa­men Tisch zusam­men­zu­brin­gen, die viel­leicht allei­ne nicht zum Essen aus dem Haus gehen wür­den. Einer von uns wird immer mit am Tisch sit­zen, um gemein­sam zu essen und sich zu unter­hal­ten. Unser Haus soll ein Ort der Begeg­nung wer­den.“

Aus der Chro­nik
  • 1884 erbaut Rudolf Schü­rer von Wald­heim die See-Vil­la in Mill­statt mit 15 Zim­mern.
    Eigen­tü­mer ist von Beginn an die Fami­lie Taco­li, ein Adels­ge­schlecht aus Ita­li­en.
  • Seit 2022 füh­ren Feder­i­co Taco­li und Valen­ti­na Aichel­burg-Rum­ers­kirch das
    Hotel. Sie wer­den von der Fami­lie Taco­li – Vater Ale­xander und Mut­ter Hed­wig sowie den Geschwis­tern Vin­zenz, Ludo­vico und
    Cle­mens – unter­stützt.
  • Die See-Vil­la hat heu­te 42 Zim­mer und sai­son­ab­hän­gig zwi­schen 14 und über 30 Mit­ar­bei­ter.
  • 2024 wird das „Restau­rant 1884“ neu eröff­net.