Leben ohne
Kompromisse
Die Klagenfurterin Sophie Meierhofer geht Nachhaltigkeit systemisch und von verschiedenen Seiten aus an: Eine davon ist der Unverpackt-Laden „Kleine Freiheit“.
In drei Monaten keinen einzigen Müllsack voll füllen. Das geht, wenn Müll aktiv vermieden und bereits beim Einkauf darauf geachtet wird. Sophie Meierhofer aus Klagenfurt hat das acht Jahre lang in Zürich gelebt, als sie von einer internationalen Wirtschaftskanzlei in Wien von der Rechtsanwaltsanwärterin in die Privatwirtschaft wechselte und ein Solarenergie-Start-up mit aufbaute.
Unverpackt-Laden selbst eröffnet
Zurück in ihrer Heimat war es für sie keine Option, persönliche Rückschritte zu machen und wieder konventionell einzukaufen. Aber das Angebot an Alternativen zu klassischen Supermärkten war gering. „Ich habe eine Möglichkeit gesehen und mich dazu entschlossen, selbst einen Unverpackt-Laden zu eröffnen“, erzählt die Unternehmerin. „Es war nie mein Lebenstraum Unternehmerin zu werden, sondern es war ein langer Prozess durch verschiedene Angestelltenverhältnisse. Ich wollte einfach keine Kompromisse mehr eingehen, wenn es darum geht, nach welchen Werten ein Unternehmen geführt wird.“ Die Kombination aus Arbeitserfahrungen und Empowerment haben die Juristin zum Nachhaltigkeitsvorbild gemacht.
Drehscheibe für Nachhaltigkeit
Bereits vor der Eröffnung des Unverpackt-Ladens „Kleine Freiheit“ engagierte sie sich für das Thema Nachhaltigkeit und hält seitdem Workshops zu Zero Waste und Kreislaufwirtschaft an Schulen und in Betrieben. Dabei legt sie Wert auf einen systemischen Ansatz: „Alles hängt miteinander zusammen – Individuum, Gesellschaft, Unternehmertum. Mit der ‚Kleinen Freiheit‘ versuche ich eine dynamische Plattform zu sein, die die Transformation unterstützt.“
Veganes und vegetarisches Catering
Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit gehört genauso zu ihrem Job wie der Verkauf von regionalen und ressourcenschonenden Produkten. Das vegetarische und vegane Catering ist ein Teil dessen. „Ich kann als Unternehmen nach außen hin nicht Nachhaltigkeit propagieren und dann bei Veranstaltungen Lachs- und Schinkenbrötchen auftischen. Mitarbeiter und Kunden verlieren oft aufgrund solch banaler Dinge das Vertrauen in die Unternehmensführung.“ Deshalb arbeitet sie als dritte Säule auch direkt mit Betrieben zusammen und hilft, Nachhaltigkeit im Büroalltag zu etablieren.
Nachhaltige Events
In Kooperation mit anderen Unternehmerinnen organisiert sie immer wieder Events, bei denen die Menschen zusammenkommen und sich austauschen sollen. „Allein sind die Ressourcen begrenzt, gemeinsam können wir viel mehr schaffen.“ So entstand die Idee zum Bloom-Parkfest am 8. Juni im Goethepark, ein nachhaltiges Event auf öffentlichen Grünflächen: „Unser Herz schlägt für Nachhaltigkeit und wir wollen mehr als nur wirtschaftlichen Erfolg generieren.“
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