Snowboards
nachhaltig herstellen
Mit der Kraft des Flusses null CO2-Ausstoß in der Produktion: Der Snowboardhersteller Capita aus Feistritz an der Gail zeigt, wie es geht.
Delegationen aus Asien und Amerika waren schon in Feistritz an der Gail zu Gast, um sich die nachhaltige Produktionsstätte vom Snowboardhersteller Capita anzusehen. Mitten im Grünen macht die Altholzfassade nicht nur optisch etwas her, sondern die ganze Fabrik ist ausgeklügelt durchdacht. So wird unter anderem das Flusswasser aus der Gail als Wärmetauscher genutzt. „Der Neubau, von uns Mothership genannt, war für uns ein wichtiger Schritt, schließlich ist Nachhaltigkeit auch unser Markenversprechen. Heute haben wir bei der Produktion der Snowboards keinen CO2-Ausstoß und arbeiten sehr energieeffizient“, berichtet Geschäftsführer Wilhelm Ebner. Gleich zweimal gewann Capita für das Wärme- und Kältekonzept den „Energy Globe Award“.
In der Nähe des Ortes wurde auch eine PV-Anlage errichtet. Ebner ergänzt: „Gerade sind wir dabei, eine Bürger-Energiegemeinschaft aufzubauen, um weiterhin ökologisch produzierten Strom aus erneuerbaren Ressourcen zu beziehen.“
Forschen für die Zukunft
Die energetische Effizienz in der Produktion sei nur ein Teilbereich der Strategie. Ebner will nachhaltiges Denken in der gesamten Organisation etablieren. „Ganz bewusst haben wir für das Thema keine eigene Stelle geschaffen, stattdessen soll Nachhaltigkeit in jede Abteilung einfließen.“ Entsprechend werden Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen geschult und die Zusammenarbeit mit der lokalen Gemeinschaft ausgebaut.
Capita denkt in allen Bereichen nachhaltig
„Nachhaltigkeit müssen wir in allen Dimensionen denken. Das Ökologische spielt genauso eine Rolle wie das Soziale.“ Zertifizierungen und Audits können dabei mit einem Blick von außen helfen und die Entwicklung dokumentieren. „Eine der Herausforderungen für die Zukunft ist die nachhaltige Bearbeitung der Bereiche entlang unserer Wertschöpfungskette, die wir gemeinsam mit unseren Lieferanten angehen möchten.“ Bereits jetzt werden alle Materialien für die Produktion zum Großteil aus Österreich oder mit maximal acht Stunden Transport aus Deutschland, Slowenien und der Schweiz bezogen. Künftig möchte sich Capita auch stärker in Richtung zirkulare Wirtschaft weiterentwickeln. Deshalb verwendet das Unternehmen für die Snowboards recycelbare Materialien.
Capita produziert direkt in Feistritz pro Jahr rund 100.000 Snowboards und verkauft sie in die ganze Welt. Die Exportquote liegt bei 95 Prozent. Aktuell beschäftigt der Betrieb über 100 Mitarbeiter und bildet Lehrlinge unter anderem als Skibautechniker aus.