Veronika Dörfler hat im Mai 2023 ihre Bäckerei „Hefehaus“ eröffnet.
Veronika Dörfler hat im Mai 2023 ihre Bäckerei „Hefehaus“ eröffnet. © Manfred Schusser
Hefehaus

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zu Tra­di­ti­on

Bäckermeisterin Veronika Dörfler hat Tradition und Moderne in ihrer Bio-Bäckerei „Hefehaus“ in Feldkirchen vereint.

31.12.2024 08:29 - Update am: 04.01.2025 11:16 von Corina Thalhammer
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Am Feld­kirch­ner Haupt­platz liegt der Duft von frisch­ge­ba­cke­nem Brot in der Luft: Das Back­hand­werk ist in die alte Scho­ber-Bäcke­rei am Haupt­platz 7 zurück­ge­kehrt. Seit Mai 2023 hat das Hefe­haus, die Bäcke­rei von Bäcker­meis­te­rin Vero­ni­ka Dörf­ler, geöff­net. Neben Urkorn­brot, Haus­brot, Rog­gen-Süß­ling, einer getrei­de­frei­en Vari­an­te und Hand­sem­meln gibt es auch süße Ver­füh­run­gen von Kon­di­tor­meis­te­rin Lucie Mis­kovs­ka, die man vor Ort zu einem Kaf­fee genie­ßen kann, sowie einen klei­nen Mit­tags-Imbiss. Alle Erzeug­nis­se haben etwas gemein­sam: Die Zuta­ten sind regio­nal sowie bio­lo­gisch und es wer­den kei­ne Back­mit­tel ver­wen­det.

Bio-Brot und Bio-Bier ver­eint an einem Ort

Auch selbst­ge­brau­tes Bier von Vero­ni­kas Lebens­ge­fähr­ten Dani­el Knal­ler, Inge­nieur und Bier­brau­er aus Lei­den­schaft, fin­det man im Sor­ti­ment. „Frü­her waren Bäcke­rei­en und Braue­rei­en immer am sel­ben Ort, weil die Zuta­ten für die Her­stel­lung der Pro­duk­te die sel­ben sind. Daher auch der Name Hefe­haus, als ver­bin­den­des Ele­ment“, erklärt die Bäcker­meis­te­rin. Es wer­den sai­so­nal vari­ie­ren­de, ober­gä­ri­ge Bier­spe­zia­li­tä­ten gebraut.

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Die Idee, selbst­stän­dig zu wer­den und das Hefe­haus zu eröff­nen, ent­stand im Jahr 2020. Nach der Matu­ra zog es die 31-Jäh­ri­ge zunächst in die Tou­ris­mus­bran­che, meh­re­re Jah­re im Aus­land folg­ten. Das Umden­ken kam wäh­rend der Coro­na­pan­de­mie. „Ich woll­te etwas mit mei­nen Hän­den machen und das Bäcke­rei-Hand­werk erler­nen“, erklärt Vero­ni­ka, die auf einem Bau­ern­hof auf­wuchs und früh mit dem Brot­ba­cken in Berüh­rung kam. Die Quer­ein­stei­ge­rin begann, bei einer Kla­gen­fur­ter Bäcke­rei zu arbei­ten und absol­vier­te neben­bei die Meis­ter­aus­bil­dung in Graz, um ihren Abschluss zu machen.

Image des Beru­fes ver­bes­sern

Ein Anlie­gen der Jung­un­ter­neh­me­rin ist es, das Image des ­Bäckers auf­zu­bes­sern, um den Beruf attrak­ti­ver zu machen. Fak­to­ren wie die Nacht­ar­beit sowie die schwe­re kör­per­li­che Arbeit in einer män­ner­do­mi­nier­ten Bran­che wür­den auf vie­le abschre­ckend wir­ken. „Ich möch­te einen Image­wan­del her­bei­füh­ren. Nicht nur für den Beruf des Bäckers, son­dern gene­rell, um Frau­en für hand­werk­li­che Beru­fe zu begeis­tern.“

Nacht­ar­beit fällt weg

In der Feld­kirch­ner Bäcke­rei läuft daher eini­ges anders, ange­fan­gen bei den Öff­nungs­zei­ten. Geöff­net für den Ver­kauf ist das Hefe­haus mitt­wochs bis frei­tags ab elf Uhr und sams­tags ab 7.30 Uhr. Der Tag in der Back­stu­be star­tet wochen­tags um sechs Uhr mor­gens, die Nacht­ar­beit fällt somit weg. „Auf mei­nen Rei­sen habe ich mir vie­le Kon­zep­te ange­se­hen und erfah­ren, wie man es anders machen kann.“

Das Cre­do ihres Betrie­bes, der bio-kon­trol­liert ist, lau­tet: „So bio­lo­gisch und regio­nal wie mög­lich in einem coo­len Ambi­en­te zu arbei­ten und Mit­ar­bei­tern Eigen­ver­ant­wor­tung zu über­tra­gen.“

Für die Zukunft wünscht sich die Unter­neh­me­rin, dass der Besuch ihrer Bäcke­rei fes­ter Bestand­teil des Ein­kaufs­all­ta­ges der Feld­kirch­ner wird.

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