Neubaumarkt
in Kärnten
Neubau: Baukosten und Betriebskosten sind die Preistreiber beim Wohnen.
Laut dem österreichischen Neubaubericht kommen weniger Wohnungen auf den Markt, die neu errichtet oder im Zuge einer Sanierung auf Neubaustandards angehoben werden. Ein wenig entspannter sieht es heuer noch in Kärnten aus: Die Bauaktivität war im Jahr 2022 mit rund 2400 fertiggestellten Wohneinheiten in Kärnten historisch hoch. „Nach einem Rückgang 2023 ist Kärnten eines der Bundesländer, in dem auch für 2024 mit einer hohen Fertigstellungszahl zu rechnen ist“, sagt Paul Perkonig, Obmann der WK-Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder.
Gewerbliche Bauträger schaffen Wohnraum
Die Nachfrage kann großteils durch Bauträgerprojekte gedeckt werden. Die Mehrheit der Wohnungen errichten in Kärnten gewerbliche Bauträgern. Die Bauträger sind mit den Richtlinien der Wohnbauförderungen nach wie vor unzufrieden. Sie kämpfen mit den hohen Baukosten und fordern daher eine Anpassung der Wohnbauförderung.
Geringes Angebot
Das Angebot an geförderten Mietwohnungen ist laut Neubaubericht im Vergleich zu anderen Bundesländern gering. „Bei Mieten sind die Preistreiber ganz klar nicht die Nettomieten, sondern die Betriebskosten“, klärt Perkonig auf. Leerstandsabgaben oder Mietpreisdeckel seien keine nachhaltigen Lösungen, um leistbares Wohnen zu ermöglichen.
Neubau: Zentralraum sticht hervor
Regional gesehen sticht der Kärntner Zentralraum, mit einer vergleichsweise hohen Bauaktivität hervor. Insbesondere die beiden Städte Klagenfurt und Villach weisen eine überdurchschnittlich hohe Fertigstellungsquote auf.
Bauträger über die Situation in Kärnten
Baukosten sind sehr hoch
„Die Nachfrage ist überschaubar, die Baukosten sehr hoch und die Preise können nur bedingt angepasst werden. Die Politik müsste auf mehreren Ebenen ansetzen – von der Bodenversiegelung oder Verdichtung bis zur Wohnbauförderung. Durch die Koralmbahn haben wir in Kärnten enormes Potenzial, deshalb braucht es einen gemeinsamen Plan von Wirtschaft und Politik.“
Es kann wieder Bewegung in den Markt kommen
„Zinsen, gestiegene Baupreise, Inflation, die KIM-Verordnung – sind einige der Faktoren für die aktuelle Stagnation am privaten Wohnbaumarkt, aber mit ein paar Signalen bei Zinsen, Finanzierung und Förderung kann wieder Bewegung in den Markt kommen. Bund und Land, Banken und die EZB sind gefordert, schnell und effizient zu handeln, damit die Finanzierbarkeit erleichtert wird.“
Nachfragen sind rückläufig
„Aktuell ist es für uns schwierig, die Nachfragen sind rückläufig und die Baukosten nach wie vor sehr hoch. Auch als gewerbliche Bauträger sind wir bemüht, leistbaren und schönen Wohnraum zu bauen. Durch die Anpassung der Wohnbauförderung an den Markt wäre das wieder möglich. Junge Familien als klassische Häuslbauer gibt es derzeit in Kärnten kaum mehr.“