Daniel Abart produziert Zirbenprodukte von Kugeln über Vorratsbehälter bis hin zu Betten.
Daniel Abart produziert Zirbenprodukte von Kugeln über Vorratsbehälter bis hin zu Betten. © KW/Tebenszky
Zirbelino

Nach­hal­tig und mit Herz

Alles von der Zirbe wird bei Zirbelino in Klagenfurt verarbeitet – und das nachhaltig und sozial.

25.09.2024 16:01 - Update am: 01.10.2024 08:39 von Ines Tebenszky
Lesezeit 6 Minuten

Der Duft der Zir­be ist unver­kenn­bar und all­ge­gen­wär­tig, sobald man den Schau­raum des Kla­gen­fur­ter Unter­neh­mens Zir­be­l­i­no betritt. Von Zir­ben­wür­feln und ‑kugeln ange­fan­gen über Kos­me­tik­pro­duk­te und Ker­zen bis hin zu Wand­pa­nee­len, Zir­ben­säu­len oder Möbel­stü­cken reicht die Pro­dukt­pa­let­te, die von Geschäfts­füh­rer Dani­el Abart stän­dig erwei­tert wird. „In Öster­reich gibt es schon vie­le Anbie­ter von Zir­ben­pro­duk­ten. Da ist es wich­tig, dass man sich immer wie­der etwas Neu­es ein­fal­len lässt“, betont er. Im heu­ri­gen Som­mer waren das etwa Holz­ver­schlüs­se für Bier­fla­schen, die Schutz gegen Wes­pen bie­ten.

Als Kind Lie­be zur Zir­be ent­deckt

Die beson­de­re Lie­be zum Holz, ins­be­son­de­re zur Zir­be, entwi­ckelte der gebür­ti­ge Tiro­ler schon als Kind in Opas Tisch­ler­werk­statt. Seit mehr als zehn Jah­ren ist die Zir­be Abarts täg­li­che Beglei­te­rin. „Ange­fan­gen habe ich auf Christ­kindl­märk­ten in Kla­gen­furt und Pört­schach. Dort habe ich Zir­ben­pro­duk­te wie Kis­sen oder Öle ver­kauft und mir als Stu­dent etwas dazu­ver­dient habe“, erin­nert er sich. Doch die Nach­fra­ge war groß und die Ideen, was aus der Zir­be noch alles wer­den könn­te, zahl­reich. „Ich habe einen Online­shop auf­ge­baut und bin dann aber bald selbst in die Pro­duk­ti­on ein­ge­stie­gen.“

Ein­drü­ckeButton Down

Sozia­ler Aspekt in Pro­duk­ti­on wich­tig

Her­ge­stellt wer­den die Pro­duk­te heu­te in der eige­nen Tisch­le­rei, die sich hin­ter dem Schau­raum erstreckt. Bis vor zwei Jah­ren ließ er von den Sozia­len Betrie­ben Kärn­ten (SBK) pro­du­zie­ren, da der sozia­le Aspekt Abart von Anfang an wich­tig gewe­sen sei. „Vor zwei Jah­ren wur­de aber die Tisch­le­rei geschlos­sen, des­halb habe ich eine Hal­le gesucht, selbst eine Tisch­le­rei auf­ge­macht und die Mit­ar­bei­ter über­nom­men.“ Mitt­ler­wei­le hat Abart eine Koope­ra­ti­on mit aut­ark, um Men­schen mit Benach­tei­li­gun­gen oder Behin­de­run­gen dabei zu unter­stüt­zen, auf dem Arbeits­markt Fuß zu fas­sen. Der­zeit sind fünf Per­so­nen von aut­ark im Team.

Bis auf die Nadeln wird bei Zir­be­l­i­no alles ver­ar­bei­tet

Ver­ar­bei­tet wird vom ins­ge­samt 15-köp­fi­gen Team bis auf die Nadeln alles von der Zir­be: „Aus Holz­rest­stü­cken machen wir Anzünd­holz, die ganz klei­nen Holz­spä­ne, die beson­ders inten­siv duf­ten, fül­len wir in spe­zi­el­le Baum­woll­säck­chen, aus der Rin­de machen wir Blu­men­töp­fe, in denen Zir­ben­bäum­chen gekauft wer­den kön­nen.“ Um den Kreis­lauf zu schlie­ßen wer­den auch regel­mä­ßig Zir­ben gepflanzt – vom Unter­neh­men selbst, aber auch von den Kun­den: Über 11.000 Bäum­chen wur­den bereits ver­kauft.

Vie­le der Bäum­chen haben ihre Rei­se nach Deutsch­land ange­tre­ten, wo 80 Pro­zent des Umsat­zes erwirt­schaf­tet wer­den. Als nächs­ten Markt hat Abart Japan im Visier – ab dem kom­men­den Som­mer will er dort mit sei­nen Pro­duk­ten ver­tre­ten sein. „Ich bin gro­ßer Japan-Fan und sehe hier vie­le Mög­lich­kei­ten.“

Info-Icon
Ähn­li­che Arti­kel fin­den Sie in der Kate­go­rie: Kärn­ten Nach­hal­tig