Ein Team wie eine große Familie: Firmenchef Robert und und seine Frau Marija Hedenik legen großen Wert auf ein gutes Betriebsklima.
Ein Team wie eine große Familie: Firmenchef Robert und und seine Frau Marija Hedenik legen großen Wert auf ein gutes Betriebsklima. © Stefan Reichmann
Hedenik

Mut zur Selbst­stän­dig­keit wur­de mit Erfolg belohnt

Das „Arbeiten mit Herz und Hirn“ bescherte Robert Hedenik aus Feistritz im Rosental langjährigen Erfolg.

29.08.2024 11:17 - Update am: 02.09.2024 10:50 von Ines Tebenszky
Lesezeit 8 Minuten

Robert Hede­niks Start in die Selbst­stän­dig­keit kommt einem Sprung ins kal­te Was­ser ziem­lich nahe: Den Meis­ter­brief in der Tasche und die Zeit beim Bun­des­heer abge­dient, ent­schied der damals 22-Jäh­ri­ge kur­zer­hand, sich selbst­stän­dig zu machen. „Ich woll­te nicht mehr in die alte Fir­ma zurück, des­halb habe ich mein Auto gegen ein älte­res Auto und einen Kom­bi ein­ge­tauscht, eine Lei­ter gekauft und damit mein Unter­neh­men gestar­tet“, erin­nert sich Hede­nik, der erst vor Kur­zem das 40-jäh­ri­ge Bestehen sei­nes Betrie­bes fei­er­te. Ein­fach sei es nicht immer gewe­sen, viel Lehr­geld habe er zah­len müs­sen, aber kei­nen Feh­ler zwei­mal gemacht. „Ich war auf die Selbst­stän­dig­keit kom­plett unvor­be­rei­tet, aber man denkt oft gar nicht, was man alles schafft, wenn man es ein­fach macht.“

30 Lehr­lin­ge aus­ge­bil­det

Anfangs habe er vor allem klei­ne­re Arbei­ten und Repa­ra­tu­ren durch­ge­führt, doch weni­ge Jah­re spä­ter konn­te Hede­nik schon einen Mit­ar­bei­ter auf­neh­men. Die­ser ist aktu­ell immer noch im Betrieb tätig – „bis er nächs­tes Jahr in Pen­si­on geht“, ver­rät der Fir­men­chef. Bei einem Mit­ar­bei­ter ist es nicht geblie­ben. Mitt­ler­wei­le beschäf­tigt das Dach­de­cker- und Speng­ler­un­ter­neh­men in Feis­tritz im Rosen­tal 20 Mit­ar­bei­ter, um die 30 Lehr­lin­ge wur­den im Lau­fe der Zeit aus­ge­bil­det. Die Auf­trä­ge wur­den grö­ßer und auch das Unter­neh­men wuchs: „Der Fir­men­stand­ort war lan­ge Zeit direkt bei unse­rem Pri­vat­haus – das war vor allem auch für die Fami­lie prak­tisch. Seit 2006 sind wir aber im Gewer­be­park ange­sie­delt“, erzählt Hede­nik.

Bei Hede­nik sind Mit­ar­bei­ter Teil der Fami­lie

Im Betrieb unter­stützt wird er von sei­ner Frau Mari­ja. Sie arbei­tet seit dem Ende der zwei­ten Karenz im Betrieb mit und ist seit­her die „gute See­le im Büro“. Sohn Samu­el war von klein auf mit dem Betrieb ver­bun­den. Vor fünf Jah­ren ist er nach der HTL-Matu­ra ein­ge­stie­gen und berei­tet sich der­zeit auf die Meis­terprüfung vor. Ziel ist, dass er eines Tages das Unter­neh­men wei­ter­führt – mit sei­ner Frau Taja an der Sei­te, die ihre Schwie­ger­mut­ter Mari­ja im Büro unter­stützt, sich der­zeit aber auf das zwei­te Baby vor­be­rei­tet.

Ein­bli­cke in den BetriebButton Down

© Ste­fan Reich­mann (7)

„Wir sind ein Fami­li­en­be­trieb und wir zäh­len auch unse­re Mit­ar­bei­ter zur Fami­lie.“ Unter dem Mot­to „geht’s den Mit­ar­bei­tern gut, gehts uns gut“ wer­de viel in das Team inves­tiert. Neben der Aus­stat­tung mit hoch­wer­ti­gem Werk­zeug und guter Arbeits­klei­dung sei es den Hede­niks vor allem wich­tig, den Zusam­men­halt zu för­dern. „Wir machen gemein­sam Aus­flü­ge, etwa zum Raf­ting nach Slo­we­ni­en, gril­len gemein­sam oder laden zur Weih­nachts­fei­er auch die Fami­li­en ein“, sagt Robert Hede­nik. Sei­ne Frau Mari­ja ergänzt: „Umge­kehrt wer­den wir auch als Fami­lie gese­hen. Unse­re Mit­ar­bei­ter laden uns zur Hoch­zeit oder sogar zur Tau­fe der Kin­der ein, das freut uns sehr.“

Arbei­ten mit Herz und Hirn

Offen­heit gegen­über ande­ren Kul­tu­ren wird im zwei­spra­chi­gen Betrieb eben­so gelebt. So gehö­ren die Mit­ar­bei­ter vie­len Natio­nen an, Unter­schie­de wer­den aber kei­ne gemacht. „Wich­tig ist mir, dass mit Herz und Hirn gear­bei­tet wird, dann funk­tio­nie­ren auch gro­ße Pro­jek­te gut – und schließ­lich leben wir von guter Arbeit.“ Bei der Dach­sa­nie­rung der slo­we­ni­schen Bot­schaft kann sich das Team dem­nächst bewei­sen.

Aus der Chro­nik
  • Robert Hede­nik hat sich 1984 im Alter von 22 Jah­ren als Dach­de­cker und Speng­ler selbst­ständig ­gemacht.
  • Vier Jah­re spä­ter hat er den ers­ten Mit­ar­bei­ter auf­ge­nom­men, der nach wie vor im Betrieb ist.
  • Die Dach­de­cke­rei und Speng­le­rei war bis 2005 Teil des Pri­vat­hau­ses. Weil aber dort der Platz immer knap­per wur­de, über­sie­del­te der Betrieb in den Gewer­be­park in Feis­tritz im Rosen­tal.
  • Das Unter­neh­men hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren rund 30 Lehr­lin­ge aus­ge­bil­det, zehn von ­ihnen sind im Betrieb geblie­ben.
  • Mitt­ler­wei­le beschäf­tigt Hede­nik 20 Mit­ar­bei­ter, dar­un­ter sei­ne Frau ­Mari­ja und Sohn Samu­el
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