„Mitarbeiter wertschätzen“
Lukas und Manuela Würfler im Gespräch mit der „Kärntner Wirtschaft“.
„Kärntner Wirtschaft“: Was macht erfolgreich gelebtes Unternehmertum aus?
Lukas und Manuela Würfler: Es braucht eine familiäre Unternehmenskultur. Für uns ist die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern sehr wichtig. Wir haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Wünsche unserer Mitarbeiter, umgekehrt können wir uns auf sie verlassen. Lehrlinge werden nach ihren Stärken und Talenten gefördert und arbeiten von Beginn an mit. Außerdem braucht es ständiges Engagement für Qualität, Mut zu Neuem und aktives Zugehen auf Kunden. Mundpropaganda ist die beste Werbung.
Speziell die Ausbildung von jungen Fachkräften liegt Ihnen am Herzen?
Manuela Würfler: Absolut. Nur wer Lehrlinge ausbildet, sichert die Fachkräfte der Zukunft und kann aktiv etwas gegen Fachkräftemangel tun. Wir leben das von Beginn an. Betriebe müssen sich rechtzeitig um junge Nachfolge kümmern. Auch bei uns werden wieder einige Mitarbeiter in Pension gehen und da müssen Stellen nachbesetzt werden. Deshalb können sich interessierte Lehrlinge jederzeit bei uns melden und zum Schnuppern vorbeikommen. Lehrlinge brauchen nur einen Willen, dann haben sie bei uns alle Chancen und können verschiedene Bereiche kennenlernen.
Was sagen Sie zu den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen?
Lukas Würfler: Als Unternehmer müssen wir immer flexibel sein und auf Marktveränderungen reagieren. Aber das heutige schnelle Bauen für die Masse entspricht nicht unseren Qualitätsvorstellungen. Auch die Entwicklung von Städten und Orten gehört verändert, damit die Zentren nicht aussterben. Es braucht eine Förderung, damit die Innenstädte ausgebaut und saniert werden. Wenn die Geschäfte weiterhin an den Ortsrand verlagert werden, ist das Zentrum schnell tot. Hier müsste stärker gegengesteuert werden. Auch Umfahrungen wirken sich oft nicht positiv auf das Leben einer Ortschaft aus. Darunter leiden Handel und Gastronomie.
Die Bürokratie ist eine schwere Last.
Manuela Würfler
Geschäftsführerin WWM Hoch- und TiefbauWelche Rahmenbedingungen würden helfen?
Manuela Würfler: Die Bürokratie ist eine schwere Last, manches braucht gefühlt eine Ewigkeit. Hier braucht es Erleichterungen.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Area Süd mit der Koralmbahn?
Lukas Würfler: Für die Region ist die Koralmbahn absolut positiv, aber es müsste der Zug auch in Kühnsdorf stehen bleiben, damit die Wirtschaft rund um den Klopeiner See belebt wird. Wir rücken enger mit Graz zusammen und können von der zusätzlichen Ansiedelung profitieren. Auch wir haben sechs Jahre lang bei der Koralmbahn mitgearbeitet.
Im nächsten Unternehmerleben würde ich …
Lukas Würfler: … wieder das Gleiche machen. Als Selbstständiger ist man in Kontakt mit den Menschen und es bleibt spannend, weil immer etwas Neues dazu kommt.
- 1984 gründete Lukas Würfler das Unternehmen und kaufte sich den ersten Bagger. Es dauert nicht lange und es kamen die nächsten Bagger dazu, die ersten Mitarbeiter wurden eingestellt.
- 1996 kam zu den Erdbewegungen der Bau hinzu. Schritt für Schritt wuchs das Unternehmen.
- Es wurde das Bürogebäude in Eberndorf und der zweite Standort mit Bauhof aus- und gebaut.
- Heute umfasst der Fuhrpark rund 30 Bagger, sieben Lkw, Walzen, Temper und Baustellenfahrzeuge für die kleinen Partien.
- Rund 70 Mitarbeiter sind im Betrieb beschäftigt.