Sonja Aichmann ist Unternehmensberaterin, Business Coach, Life Coach, Glückstrainerin und Lachyogalehrerin.
Sonja Aichmann ist Unternehmensberaterin, Business Coach, Life Coach, Glückstrainerin und Lachyogalehrerin. © Rene Knabl
Sonja Aichmann

Mit klei­nen
Rou­ti­nen star­ten

Sonja Aichmann spricht über Glück, Geheimrezepte und verrät, was man tun kann, wenn man das Gefühl hat, das Glück zu verlieren.

13.01.2025 09:18 von Sarah Moser
Lesezeit 6 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: Wie sind Sie dazu gekom­men, Glücks- und Men­tal­trai­ne­rin zu wer­den? Was hat Sie dazu inspi­riert?

Son­ja Aich­mann: Nach einer lang­jäh­ri­gen Kar­rie­re in der Wirt­schaft und Unter­neh­mens­füh­rung wur­de mir bewusst, wie ent­schei­dend men­ta­le Gesund­heit und inne­re Zufrie­den­heit für ein erfüll­tes Leben sind – nicht nur pri­vat, son­dern auch beruf­lich. Beson­ders inspi­rie­rend war für mich die Erkennt­nis, dass Glück kein Zufall ist, son­dern trai­niert wer­den kann. Die­ser Gedan­ke hat mich moti­viert, mich inten­siv mit Glücks­trai­ning und posi­ti­ver Psy­cho­lo­gie aus­ein­an­der­zu­set­zen und mich somit auch als Unter­neh­mens­be­ra­te­rin, Coach und Trai­ne­rin wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Wel­che wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen und Kon­zep­te ste­hen hin­ter Ihrem Ansatz, Men­schen zu mehr Glück zu ver­hel­fen?

Mein Ansatz basiert auf der posi­ti­ven Psy­cho­lo­gie, die sich mit den Fak­to­ren beschäf­tigt, die ein gutes Leben aus­ma­chen. For­schungs­er­geb­nis­se zei­gen, dass Glück weni­ger von äuße­ren Umstän­den abhängt als von inne­ren Ein­stel­lun­gen und Gewohn­hei­ten. Kon­zep­te wie Resi­li­enz, Dank­bar­keit und Acht­sam­keit sind zen­tra­le Bau­stei­ne mei­ner Arbeit. Durch geziel­te Übun­gen und Inter­ven­tio­nen kön­nen Men­schen ihre Lebens­zu­frie­den­heit nach­hal­tig stei­gern.

Was bedeu­tet Glück für Sie per­sön­lich und wie defi­nie­ren Sie es in Ihrer Arbeit?

Glück ist für mich die Fähig­keit, auch in her­aus­for­dern­den Zei­ten inne­re Ruhe, Freu­de und Dank­bar­keit zu fin­den. In mei­ner Arbeit defi­nie­re ich Glück als das Zusam­men­spiel von Zufrie­den­heit, Sinn und posi­ti­ven Emo­tio­nen – ein Pro­zess, den jeder aktiv gestal­ten kann. Manch­mal braucht es nur ein wenig Übung.

© Rene Knabl

Gibt es ein „Geheim­re­zept“ für Glück oder muss jeder sei­nen eige­nen Weg dort­hin fin­den?

Ein all­ge­mein­gül­ti­ges Geheim­re­zept gibt es nicht, aber es gibt wis­sen­schaft­lich fun­dier­te Metho­den, die indi­vi­du­ell ange­passt wer­den kön­nen. Jeder Mensch hat unter­schied­li­che Bedürf­nis­se und Prio­ri­tä­ten, wes­halb es wich­tig ist, den eige­nen Weg zum Glück zu ent­de­cken. Mein Ansatz unter­stützt Men­schen dabei, genau die­sen Weg zu fin­den.

Was raten Sie Men­schen, die im stres­si­gen All­tag das Gefühl haben, ihr Glück zu ver­lie­ren?

Oft reicht es, sich kur­ze Momen­te der Acht­sam­keit zu gön­nen und die eige­nen Bedürf­nis­se ernst zu neh­men. Ich emp­feh­le, mit klei­nen Rou­ti­nen zu star­ten – wie etwa täg­lich drei Din­ge auf­zu­schrei­ben, für die man dank­bar ist. Das schafft Bewusst­sein für die posi­ti­ven Aspek­te des Lebens und hilft, den Fokus zu ver­än­dern.

Was sind Ihrer Erfah­rung nach die größ­ten Irr­tü­mer dar­über, was Glück aus­macht?

Ein gro­ßer Irr­tum ist, dass Glück von äuße­ren Umstän­den wie Erfolg, Reich­tum oder Aner­ken­nung abhängt. Stu­di­en zei­gen jedoch, dass die­se Fak­to­ren nur einen gerin­gen Ein­fluss auf lang­fris­ti­ge Zufrie­den­heit haben. Glück ent­steht viel­mehr durch unse­re Ein­stel­lung, Bezie­hun­gen und die Art, wie wir mit Her­aus­for­de­run­gen umge­hen.

Gibt es eine Übung oder einen klei­nen Tipp, den Sie unse­ren Lesen­den direkt mit­ge­ben kön­nen, um sofort etwas glück­li­cher zu wer­den?

Eine mei­ner liebs­ten Übun­gen ist die „Drei-Minu­ten-Dank­bar­keit“. Neh­men Sie sich jeden Abend drei Minu­ten Zeit, um drei Din­ge auf­zu­schrei­ben, die an die­sem Tag posi­tiv waren – egal, wie klein sie erschei­nen mögen. Die­se Übung stärkt nach­weis­lich das Wohl­be­fin­den und lenkt den Fokus auf das Gute im Leben. Oder ver­su­chen Sie ein­mal die „Schö­ne Wor­te-Dusche“. Dazu brau­chen sie eine zwei­te Per­son, im Ide­al­fall jeman­den, der ihnen nahe­steht und ihnen wohl­ge­son­nen ist. Sie schau­en sich gegen­sei­tig an, und sagen sich abwech­selnd (jeder hat eine Minu­te Rede­zeit) aus­schließ­lich net­te Din­ge. Was schät­zen Sie an der ande­ren Per­son, wel­che Talen­te hat ihr Gegen­über, die sie beson­ders schön fin­den. Das ist eine wun­der­ba­re Übung, um sich gegen­sei­tig dabei zu unter­stüt­zen, in ein gutes Gefühl zu kom­men.

Gibt es noch etwas, das Sie zu dem The­ma Glück sagen möch­ten?

Glück ist kein End­ziel, son­dern ein Pro­zess, den wir täg­lich gestal­ten kön­nen. Es ist wie ein Mus­kel, den wir trai­nie­ren, und dabei ist es nie zu spät, damit zu begin­nen. Beson­ders in Zei­ten wie die­sen, in denen Stress und Unsi­cher­heit oft den All­tag domi­nie­ren, lohnt es sich, dem eige­nen Glück bewusst Raum zu geben.

Zur Per­son

Son­ja Aich­mann ist Unter­neh­mens­be­ra­te­rin, Busi­ness Coach, Life Coach, Glücks­trai­ne­rin und Lach­yo­ga­leh­re­rin. Mit einem ganz­heit­li­chen Ansatz unter­stützt sie Men­schen dabei, per­sön­li­ches Glück und beruf­li­chen Erfolg zu fin­den. Ob in indi­vi­du­el­len 1:1 Coa­chings oder in inspi­rie­ren­den Work­shops und Semi­na­ren – sie zeigt, wie man die eige­ne Glücks­kom­pe­tenz stär­ken und lang­fris­tig men­ta­le Gesund­heit för­dern kann. Ihre Lei­den­schaft für per­sön­li­che Wei­ter­ent­wick­lung ver­tieft sie aktu­ell durch eine berufs­be­glei­ten­de Aus­bil­dung zur Psy­cho­the­ra­peu­tin.

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Mehr zum The­ma gibt es hier: Das Glück ist kein Zufall.