Mit Herz und
fairen Bohnen
In der kleinen Wolfsberger Rösterei „RoastLov“ sorgen zwei frühere Hobbyröster für fairen, nachhaltigen und regionalen Kaffeegenuss.
Was für den Wolfsberger Bernhard Weißhaupt einst als Hobby mit einem kleinen Gasgrill begann, wurde zu einer eigenen kleinen Kaffee-Rösterei. Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Thomas Tripolt hat er sich vor vier Jahren ein nebenberufliches Kaffeebusiness aufgebaut. Mit der Rösterei „RoastLov“ wollen die beiden regionalen, nachhaltigen sowie fairen Kaffee anbieten. Weißhaupt röstet, verpackt und etiketiert in seiner Wolfsberger Garage. Der Heimatort dient für den Betrieb aber nicht nur als Produktionsstätte, sondern auch als Wiedererkennungswert: Während ein Wolf für Wolfsberg das Logo ziert, leitet sich der Name „RoastLov“ aus den Wörtern Rösterei und „Lovntol“ ab.
Fair und nachhaltig
Bezogen werden die rohen Kaffeebohnen von Kleinbauern unter anderem aus dem Chimanimani Nationalpark in Mosambik sowie aus Karmerun, Peru, Brasilien, Honduras oder Mexiko. Dabei achten die beiden auf eine händische Ernte und einen fairen Kaffeepreis, von dem auch die Bauern vor Ort profitieren. Beim Transport versucht man, große Zwischenhändler zu vermeiden und den Weg der Ware so kurz und direkt wie möglich zu halten. Kleinere Mengen werden per Luftfracht geliefert, größere per Containerschiff. „Zu 100 Prozent nachhaltig zu sein, ist schwierig und sehr teuer“, so der 36-Jährige. Sein Ziel sei es aber, in Zukunft auch Segelkaffee zu importieren, das heißt die Lieferung erfolge per Segelschiff und ist damit nachhaltiger.
Regional und vielfältig
Vertrieben werden die Produkte hauptsächlich in Unterkärnten und über den Onlineshop. Angefangen bei Bauernläden, findet man die verschiedenen Kaffeesorten mittlerweile auch bei größeren regionalen Händlern in Wolfsberg und Umgebung. Auch Gastronomiebetriebe in der Region beziehen ihren Kaffee von der Rösterei.
Neben den Kaffeebohnen bieten die Schichtarbeiter kompostierbare Kaffeekapseln, einen Kaffee-Apfel-Gin sowie einen Tee aus den Blättern und den Fruchtschalen der Kaffeepflanze an. Hergestellt werden die Zusatzprodukte zusammen mit regionalen Kooperationspartnern. Beim Sortiment wird auf Vielfalt geachtet. „Wir wollen viele verschiedene Geschmäcker erreichen.“ Neben den fixen Sorten, sorgen sie deshalb immer wieder für frischen Wind.
Sommerhüte aus Jutesäcken
Auch bei der Wiederverwendung der Materialien denken die Lavanttaler nachhaltig. So werden aus den Jutesäcken, in denen die Bohnen angeliefert werden, Sommerhüte gemacht. Außerdem gibt es für Kunden eigene Dosen, in denen sie die Kaffeebohnen abfüllen beziehungsweise nachfüllen können.
Für den nebenberuflichen Kaffeeröster bedeutet Nachhaltigkeit, alles aus der Kaffeepflanze herauszuholen. „Je natürlicher, desto besser.“
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