Johann Wurzer und Christian Miklin sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Am Schnittplatz tragen sie Sorge dafür, dass auch noch die höchsten und tiefsten Töne voll zur Geltung kommen.
Johann Wurzer und Christian Miklin sind seit Jahren ein eingespieltes Team. Am Schnittplatz tragen sie Sorge dafür, dass auch noch die höchsten und tiefsten Töne voll zur Geltung kommen. © Florian Mori
MSc Media Tonstudio

Mit den rich­ti­gen
Tönen Klang­bil­der malen

Das MSc Media Tonstudio in Bleiburg ist ein kleines, aber österreichweit bedeutendes Tonstudio. Inhaber Chris­tian Miklin legt großen Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und fairen Wettbewerb.

07.01.2025 16:19 - Update am: 09.01.2025 08:47 von Claudia Blasi
Lesezeit 6 Minuten

Der Ton macht die Musik – wer weiß das bes­ser, als Chris­ti­an Mik­lin aus Blei­burg. Mit dem MSc Media Ton­stu­dio hat er sich vor 16 Jah­ren selbst­stän­dig gemacht. Gemein­sam mit sei­ner Frau Made­lei­ne und sei­nem Mit­ar­bei­ter Johann Wur­zer sind sie bemüht, stets den rich­ti­gen Ton zu tref­fen. 21.000 Titel wur­den auf­ge­nom­men.

Zu den Kun­den des Ton­stu­di­os zäh­len neben Chö­ren auch Klein­grup­pen, Volks­mu­sik­grup­pen, Musik­ensem­bles der klas­si­schen Musik, Solis­ten, Orches­ter und Blas­or­ches­ter aus Kärn­ten und ganz Öster­reich. Die rund 1600 CD-Pro­duk­tio­nen und Kon­zert­mit­schnit­te sind in Sen­dun­gen aller ORF Lan­des­stu­di­os, dem Bay­ri­schen Rund­funk, in Ö1, ORF III und 3Sat zu hören.

Unver­fälsch­te Klang­bil­der

Dabei legen sie beson­de­ren Wert auf Qua­li­tät: Die Aus­stat­tung des Stu­di­os und das Equip­ment in den zwei Auf­nah­me­wä­gen ent­spre­chen den Rund­funk­nor­men und garan­tie­ren somit ein unver­fälsch­tes Klang­bild. „Wir kön­nen zwei grö­ße­re Kon­zer­te am glei­chen Tag auf­zeich­nen, das kön­nen im Land nur weni­ge“, berich­tet der Musik­lieb­ha­ber. 64 Kanä­le, also 64 ein­zel­ne Ton­quel­len, kön­nen auf­ge­nom­men wer­den. In einem Orches­ter ist es so mög­lich, jedes ein­zel­ne Instru­ment bis zum per­fek­ten Klang­er­leb­nis nach­zu­schär­fen.

Bei der Aus­wahl der Geschäfts­part­ner, sei es für die Anla­gen oder Tisch­ler­ar­bei­ten, ach­te man eben­so auf höchs­te Qua­li­tät und auf Regio­na­li­tät. „Alles, was wir vor Ort oder in Öster­reich bekom­men kön­nen, kau­fen wir hier ein“, erzählt Made­lei­ne Mik­lin.

Ein­bli­cke ins Ton­stu­dioButton Down

© Flo­ri­an Mori (5)

Neben der Musik­pro­duk­ti­on wer­den auch Hör­bü­cher und Hör­spie­le pro­du­ziert. Zuneh­mend wer­de in Bild, also Video­pro­duk­ti­on und Strea­ming, inves­tiert. Auch Digi­ta­li­sie­rung spie­le eine wesent­li­che Rol­le. Neben der CD gibt es digi­ta­le Ton­trä­ger in Form von USB-Sticks. „Vie­le Pro­duk­tio­nen fin­det man auch auf Spo­ti­fy und ande­ren Strea­ming- Diens­ten und Down­load-Platt­for­men“, ergänzt Made­lei­ne Mik­lin. „Wer den beson­de­ren Hör­ge­nuss schätzt, dem bie­ten wir eine Pro­duk­ti­on auf Schall­plat­te an.“

Mit­ar­bei­ter gesucht

Einen Lehr­be­ruf im klas­si­schen Sin­ne gibt es nicht. Daher sei es schwie­rig, Mit­ar­bei­ter zu fin­den. Neben einem Stu­di­um der Ton­tech­nik ist eine musi­sche Aus­bil­dung erfor­der­lich. „In der Bran­che muss man wis­sen, wie Musik klin­gen soll“, weiß Chris­ti­an Mik­lin. Und man soll­te Enthu­si­as­mus mit­brin­gen, denn Musik kann nur ent­ste­hen, wenn man kei­nen Stress hat. Eine Uhr im Stu­dio sucht man daher ver­ge­bens.
Zu den bis­lang größ­ten Pro­duk­tio­nen zählt die Über­tra­gung des „Klang­mo­sa­iks“ aus dem Kon­zert­haus in Kla­gen­furt. Im Live­stream konn­te man dem Fest­kon­zert zum 100. Geburts­tag des Kom­po­nis­ten Gün­ther Mitt­grad­n­eg­ger fol­gen. „Mein Herz schlägt für alles Akus-tische: Volks‑, Chor‑, Blas- und Orches­ter­mu­sik. Aber ich bin neu­en Musik­rich­tun­gen gegen­über auf­ge­schlos­sen“, sagt Chris­ti­an Mik­lin.

Kei­ne Angst vor der KI

Angst vor der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) hat das Unter­neh­mer­paar kei­ne: „KI kann eine Hil­fe sein und war es gera­de in der Musik­bran­che schon län­ger, aber das Hand­werk wird beim Men­schen blei­ben!“

Aus­zug aus der Chro­nik
  • 2008 über­nimmt Chris­ti­an Mik­lin das Ton­stu­dio von Peter Wei­kert. Johann Wur­zer unter­stützt das Team als Auf­nah­me­lei­ter. Fort­lau­fend wird in die neu­es­te Tech­nik inves­tiert
  • 2014 steigt Made­lei­ne Mik­lin in den Betrieb ein. Sie haben einen gemein­sa­men Sohn.
  • Im sel­ben Jahr wird ein zwei­ter, grö­ße­rer Auf­nah­me­wa­gen gekauft – bei­de ent­spre­chen den Rund­funk­nor­men.
  • 2021 wird der gro­ße Lkw mit einem Lawo-Misch­pult aus­ge­stat­tet.
  • Rund sechs Minu­ten pro Tag des Pro­gramms im ORF Kärn­ten stam­men von Musik­pro­duk­tio­nen von MSc Media.
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