Lange haltbar
und vitaminreich
Die Corona-Zeit stand am Beginn von Stefan Rauters Start in die Selbstständigkeit.
Wie Lebensmittel kontinuierlich verfügbar machen, was tun, damit Vitamine und Nährstoffe möglichst vollständig erhalten bleiben? Diese Fragen trieben den früheren Tunnelbau-Arbeiter Stefan Rauter um. Der erste Corona-Lockdown führte den Drautaler auf neue Wege. Tunnelbau und Reisetätigkeit waren unmöglich geworden, die Sehnsucht nach gesunden, lang haltbaren Lebensmitteln groß. Weil er in der Familie immer Wert auf naturnahe und gesunde Lebensmittel gelegt hat, setzte er sich mit verschiedenen Formen der Konservierung auseinander und fand im Verfahren der Gefriertrocknung die Lösung. Dabei wird dem Lebensmittel mit speziellem Gerät Wasser entzogen. Das bietet zwei große Vorteile: Lang währende Haltbarkeit und die Tatsache, dass bei frisch geernteten Produkten Vitamine und Mineralstoffe beinahe vollständig erhalten bleiben.
Haltbarmachen zuhause gestartet
Vorerst begann er mit einem in den USA erworbenen Gerät mit dem Haltbarmachen für den eigenen Haushalt, ehe sich seine Abnehmer auf den Freundeskreis ausdehnten. Bald war er davon überzeugt, seinen bisherigen Job mit praktisch weltweiter Reisetätigkeit an den Nagel zu hängen und den Schritt in die Selbstständigkeit in Sachsenburg zu wagen.
Dann der erste Rückschlag – Energiekrise, der Strompreis kletterte in lichte Höhen und machte seine Produkte schwerer verkäuflich. Das versuchte er über eine Produktion mit Strom aus Photovoltaik abzufedern. Ehe er sich mit seinem „Happy eating“-Projekt in die Bezirksstadt Spittal vorwagte.
Auch Joghurt und Kaviar werden haltbar gemacht
Dort adaptierte er ein Gebäude in zentraler und verkehrsgünstiger Lage für seine Zwecke. Nur noch ein Monat trennte ihn von der Fertigstellung des Verkaufsraums mit Sicht auf die Produktion und Lagerräumlichkeiten. Handwerklich geschickt, legte er selbst kräftig Hand an, die Produktion von gefriergetrocknetem Obst und Gemüse läuft derweil ungebremst weiter.
Mit seiner mittlerweile umfangreicheren Gerätschaft macht er auch Joghurt vom Mölltaler Biobauern oder Kaviar von der Fischzucht aus Greifenburg haltbar. Selbst Speiseeis kann gefriergetrocknet werden und bei Kartoffelchips ist das Verfahren die fettfreie Alternative.
Markt als ehrlichster Vertriebsweg
Über die Präsenz auf den frequenzstarken Märkten des Kärntner Oberlandes bringt Stefan Rauter sein haltbares Essbares an die Kundschaft. „Der Markt ist für mich der ehrlichste Vetriebsweg“, sinniert er. „m´Man ist mit den Leuten direkt in Kontakt, kann viel zum Produkt erklären und hat rasch Feedback“. Geliefert wird aber auch an einen Kindergarten, an „Fachl“-Standorte in Klagenfurt und Graz. Und auch an Firmen, die seine Produkte als praktische und nicht alltägliche Form für Geschenke schätzen.
Der Einsteiger, der schon viel an Geld, Arbeitskraft und Leidenschaft investiert hat, berichtet von sehr guter Nachfrage, mit einem Online-Shop will er das Wachstum weiter vorantreiben.