Erdbeeren, Feigen, Joghurt, Chips und sogar Speiseeis: Gefriergetrocknete Produkte hat Stefan Rauter aus dem Drautal als Geschäftszweig entdeckt.
Erdbeeren, Feigen, Joghurt, Chips und sogar Speiseeis: Gefriergetrocknete Produkte hat Stefan Rauter aus dem Drautal als Geschäftszweig entdeckt. © KW/Erwin Figge
Happy Eating

Lan­ge halt­bar
und vit­amin­reich

Die Corona-Zeit stand am Beginn von Stefan Rauters Start in die Selbstständigkeit.

20.10.2023 09:28 - Update am: 26.11.2024 09:40 von Erwin Figge
Lesezeit 3 Minuten

Wie Lebens­mit­tel kon­ti­nu­ier­lich ver­füg­bar machen, was tun, damit Vit­ami­ne und Nähr­stof­fe mög­lichst voll­stän­dig erhal­ten blei­ben? Die­se Fra­gen trie­ben den frü­he­ren Tun­nel­bau-Arbei­ter Ste­fan Rau­ter um. Der ers­te Coro­na-Lock­down führ­te den Drau­ta­ler auf neue Wege. Tun­nel­bau und Rei­se­tä­tig­keit waren unmög­lich gewor­den, die Sehn­sucht nach gesun­den, lang halt­ba­ren Lebens­mit­teln groß. Weil er in der Fami­lie immer Wert auf natur­na­he und gesun­de Lebens­mit­tel gelegt hat, setz­te er sich mit ver­schie­de­nen For­men der Kon­ser­vie­rung aus­ein­an­der und fand im Ver­fah­ren der Gefrier­trock­nung die Lösung. Dabei wird dem Lebens­mit­tel mit spe­zi­el­lem Gerät Was­ser ent­zo­gen. Das bie­tet zwei gro­ße Vor­tei­le: Lang wäh­ren­de Halt­bar­keit und die Tat­sa­che, dass bei frisch geern­te­ten Pro­duk­ten Vit­ami­ne und Mine­ral­stof­fe bei­na­he voll­stän­dig erhal­ten blei­ben.

Halt­bar­ma­chen zuhau­se gestar­tet

Vor­erst begann er mit einem in den USA erwor­be­nen Gerät mit dem Halt­bar­ma­chen für den eige­nen Haus­halt, ehe sich sei­ne Abneh­mer auf den Freun­des­kreis aus­dehn­ten. Bald war er davon über­zeugt, sei­nen bis­he­ri­gen Job mit prak­tisch welt­wei­ter Rei­se­tä­tig­keit an den Nagel zu hän­gen und den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit in Sach­sen­burg zu wagen.
Dann der ers­te Rück­schlag – Ener­giekrise, der Strom­preis klet­ter­te in lich­te Höhen und mach­te sei­ne Pro­duk­te schwe­rer ver­käuf­lich. Das ver­such­te er über eine Pro­duk­ti­on mit Strom aus Pho­to­vol­ta­ik abzu­fe­dern. Ehe er sich mit sei­nem „Hap­py eating“-Pro­jekt in die Bezirks­stadt Spit­tal vor­wag­te.

Auch Joghurt und Kavi­ar wer­den halt­bar gemacht

Dort adap­tier­te er ein Gebäu­de in zen­tra­ler und ver­kehrs­güns­ti­ger Lage für sei­ne Zwe­cke. Nur noch ein Monat trenn­te ihn von der Fer­tig­stel­lung des Ver­kaufs­raums mit Sicht auf die Pro­duk­ti­on und Lager­räum­lich­kei­ten. Hand­werk­lich geschickt, leg­te er selbst kräf­tig Hand an, die Pro­duk­ti­on von gefrier­ge­trock­ne­tem Obst und Gemü­se läuft der­weil unge­bremst wei­ter.
Mit sei­ner mitt­ler­wei­le umfang­rei­che­ren Gerät­schaft macht er auch Joghurt vom Möll­ta­ler Bio­bau­ern oder Kavi­ar von der Fisch­zucht aus Grei­fen­burg halt­bar. Selbst Spei­se­eis kann gefrier­ge­trock­net wer­den und bei Kar­tof­fel­chips ist das Ver­fah­ren die fett­freie Alter­na­ti­ve.

Markt als ehr­lichs­ter Ver­triebs­weg

Über die Prä­senz auf den fre­quenz­star­ken Märk­ten des Kärnt­ner Ober­lan­des bringt Ste­fan Rau­ter sein halt­ba­res Ess­ba­res an die Kund­schaft. „Der Markt ist für mich der ehr­lichs­te Vetriebs­weg“, sin­niert er. „m´Man ist mit den Leu­ten direkt in Kon­takt, kann viel zum Pro­dukt erklä­ren und hat rasch Feed­back“. Gelie­fert wird aber auch an einen Kin­der­gar­ten, an „Fachl“-Standorte in Kla­gen­furt und Graz. Und auch an Fir­men, die sei­ne Pro­duk­te als prak­ti­sche und nicht all­täg­li­che Form für Geschen­ke schät­zen.

Der Ein­stei­ger, der schon viel an Geld, Arbeits­kraft und Lei­den­schaft inves­tiert hat, berich­tet von sehr guter Nach­fra­ge, mit einem Online-Shop will er das Wachs­tum wei­ter vor­an­trei­ben.

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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 20/23 erschie­nen.
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