Die Geschichte der „Kärntner Wirtschaft“
1946 erschien die erste „Kärntner Wirtschaft“, begleitet und unterstützt seither die Unternehmerinnen und Unternehmer unseres Bundeslandes im „Abenteuer Wirtschaft“.Viel Text, keine Bilder
Die Titelseite – zweispaltig umbrochen, ohne Foto – bilderlos auch die folgenden sieben Seiten. Da ging es dann unter anderem um einen „Wegweiser für den Rohstoff- und Warenbezug“ oder Musikerhonorare. Für Solisten waren bis zu zwölf Schilling je Stunde „zulässig“. Auch wurde der Staatshaushalt aus wirtschaftlicher Sicht interpretiert: Mit 91 Millionen Schilling der größte Brocken war der Sachaufwand für die Post- und Telegrafenanstalt. Die letzte Seite war Inseraten vorbehalten.
Pfuscher im Visier
Datenschutz war 1956 noch kein allzu großes Thema. Über zwei Seiten wurden „Bestrafungen wegen unbefugter Gewerbeausübung“ veröffentlicht. So musste Hedwig P., wohnhaft Schachterlweg 84 in Klagenfurt, 300 Schilling an den Magistrat wegen „unbefugter Ausübung des Kohlenhandels“ bezahlen. Auf der Titelseite war groß der Appell „Helft den ungarischen Flüchtlingen!“ zu lesen. Wegen des ungarischen Volksaufstands waren bereits 2000 Ungarn zu uns geflüchtet.
Hurra, die ersten Fotos!
Erstmals wurden 1966 auch Fotos in der mittlerweile 16 Seiten starken Zeitung abgedruckt. Natürlich in schwarzweiß. Eine der Top-Meldungen waren die neuen Preise für „Mahlprodukte und Brot“: Die Preise für Mehl, Grieß und Brot waren amtlich geregelt. Wer sich für die Ausschreibung der Erdarbeiten für die Südautobahnabfahrt in Töschling interessierte, musste sich mit 100 Schilling auf den Weg in die Landesbaudirektion Kärnten machen: So viel kosteten die Anbotsunterlagen.
Harte Zeiten
Der Bergbau in Hüttenberg stand kurz vor dem Aus. Die Hotelnächtigungen im Sommer brachen um 16,8 Prozent ein. Die öffentliche Hand hatte kaum Geld für Bauprojekte und die Kärntner Frächter kamen durch ausländische Konkurrenz unter Druck. Kurz gesagt: schwierige Zeiten. Doch es standen auch Meilensteine bevor. So wurde über die Novelle des gewerblichen Selbstständigen-Krankenversicherungsgesetzes berichtet, die „sozialen Krankenschutz für alle Unternehmer“ bringen würde.
Kein Fleisch aus Italien
Eine Woche vor der Nationalratswahl standen Forderungen der Wirtschaft im Mittelpunkt: mehr öffentliche Aufträge für regionale Betriebe, ein einfacheres Steuersystem und weniger Bürokratie! Auch die Hartwährungspolitik wurde hinterfragt. Die starke Bindung des Schillings an die Deutsche Mark setzte Exporteure und Tourismus unter Druck. Reisebüros wurden wegen der herrschenden Maul- und Klauenseuche davor gewarnt, ihre Kunden auch nur kleinste Stücke Fleisch aus Italien importieren zu lassen.
Internet am Vormarsch
Die „Kärnten Card“ hatte ihr erstes Jahr hinter sich gebracht. Sie kostete 265 Schilling und war ein Verkaufsschlager: 110.802 Karten wurden 1996 verkauft. In der Serie „Internet für Unternehmer“ hieß es: „Wir können das Internet nicht länger ignorieren.“ Damals waren 40 Millionen Menschen weltweit online. Ein Schwerpunkt war das Thema Export: Es wurden 240 Veranstaltungen – von Wirtschaftsmissionen bis Messen – vorgestellt, die den Unternehmern bei den ersten Export-Schritten helfen sollten.
Heißes Thema Rauchen
Auf der Tourismusmesse „Gast“ in Klagenfurt berät man über die Einrichtung erster Nichtraucherzonen in der Gastronomie. Ein neues Anti-Spam-Gesetz wendet sich gegen die zunehmende Flut von Werbe- und Massen-E-Mails. Der Versuch der Landespolitik, in das Fluggeschäft einzusteigen, scheiterte kläglich – fünf Millionen Euro wurden mit dem Debakel um die Fluglinie „Styrian Spirit“ versenkt. Mit der neuen Kampagne „Kärnten voraus“ macht die WK Werbung für heimische Betriebe und Produkte.
Viel los in den Tälern
Mit dem Jahr 2016 präsentiert sich die „Kärntner Wirtschaft“ in einem Gesicht, das dem heutigen schon recht nahekommt. Die Serie „Erfolg aus Kärnten“, die besondere Betriebe vor den Vorhang holt, erreicht nach der Jahresmitte ihren 150. Teil. Im Gail- und Lesachtal entsteht die weltweit erste Slow-Food-Region. Einige Täler weiter, im Görtschitztal, beginnt die Umsetzung des Masterplans „Görtschitztal plus“. Er soll die Wirtschaft nach den Turbulenzen rund um HCB unterstützen.
Neuer Online-Auftritt
Die „Kärntner Wirtschaft“ wird digital(er)! Ab sofort finden unsere Leserinnen und Leser alle Inhalte der „Kärntner Wirtschaft“ auf unserer neuen Website. Geschichten aus Kärntens Betrieben, Informationen zu Förderungen, Interviews oder spannende Themen der Woche werden Woche für Woche die Website ergänzen.