Siegfried Palle hat den Brennseehof auf- und ausgebaut. Sein Sohn Erland Palle führt das Unternehmen seit 2018.
Siegfried Palle hat den Brennseehof auf- und ausgebaut. Sein Sohn Erland Palle führt das Unternehmen seit 2018. © Palle Hotel GmbH/Brennseehof
Siegfried und Erland Palle

„Image der Leh­re muss auf­ge­wer­tet wer­den“

Junior- und Seniorchef Erland und Siegfried Palle im Interview mit der „Kärntner Wirtschaft“.

06.01.2025 09:23 von Ines Tebenszky
Lesezeit 3 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: Was macht ­erfolg­reich geleb­tes Unter­neh­mer­tum aus?

Erland Pal­le: Lei­den­schaft für den Beruf.
Sieg­fried Pal­le: Inves­ti­ti­ons­freu­dig­keit, Mut und ein Kon­zept, wor­auf man hin­ar­bei­tet.

War­um sind Unter­neh­mer­per­sön­lich­kei­ten wich­tig für das Land?

Erland Pal­le: Es braucht Unter­neh­mer­per­sön­lich­kei­ten, die mit gutem Bei­spiel vor­an­ge­hen, aber auch um ande­ren Mut zu machen.

Für wel­che Wer­te hat ein gestan­de­nes ­Unter­neh­men zu ste­hen?

Erland Pal­le: Für Nach­hal­tig­keit in ver­schie­de­nen Berei­chen sowie für Sicher­heit, die es den Mit­ar­bei­tern bie­tet.
Sieg­fried Pal­le: Auch Ziel­stre­big­keit und Verläss­lichkeit gehö­ren dazu.

Wie brin­gen Sie sich in der Regi­on ein?

Sieg­fried Pal­le: Ich bin nach wie vor Obmann des Tou­ris­mus­ver­bands, weil es wich­tig ist, auch die Regi­on groß­räu­mi­ger zu den­ken.
Erland Pal­le: Wir spon­sern Sport­ver­ei­ne oder den Eltern­ver­ein – dabei ist uns die Regio­na­li­tät wich­tig. Dar­über hin­aus stel­len wir unse­re Infra­struk­tur auch der All­ge­mein­heit zur Ver­fü­gung, etwa den Eis­lauf- oder den Beach­vol­ley­ball-Platz.

Mein Wunsch an die ­poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger?

Erland Pal­le: Abge­se­hen von einer Sen­kung der Lohn­ne­ben­kos­ten wäre es wich­tig, das Image der Leh­re im Tou­ris­mus zu heben.
Sieg­fried Pal­le: Das Image ist schlech­ter als die Wirk­lich­keit – wer im Tou­ris­mus arbei­tet, hat viel Abwechs­lung und kann auch vie­le Leu­te aus ­unter­schied­li­chen Natio­nen ken­nen­ler­nen.

Was sind die größ­ten Gefah­ren für das ­Unter­neh­mer­tum?

Sieg­fried Pal­le: Dass man sich bei Inves­ti­tio­nen über­nimmt und kei­nen finan­zi­el­len Pols­ter hat.
Erland Pal­le: Dass man sich per­sön­lich über­nimmt und im Burn­out lan­det. Auch dass die Poli­tik auf Unter­neh­men ver­gisst und nur an Arbeit­neh­mer denkt, ist eine Gefahr.

Im nächs­ten Unter­neh­mer­le­ben …

Sieg­fried Pal­le: … wür­de ich das wie­der so machen – es ist ein sehr inter­es­san­ter Beruf.

Brenn­see­hof
  • Sieg­fried und Eri­ka Pal­le haben den Brenn­see­hof 1990 von den Eltern über­nom­men. Damals war es eine Früh­stücks­pen­si­on mit 40 Bet­ten. Die Mahl­zei­ten wur­den im zwei­ten Haus, der „Alten Post“ in der Orts­mit­te von Feld am See, ein­ge­nom­men.
  • 1992 wur­de das Haus erst­mals umge­baut und auf 80 Bet­ten sowie um Hal­len­bad und Sau­na erwei­tert. 1995 wur­de der Brenn­see­hof zum ers­ten Kin­der-Spor­t­ho­tel Öster­reichs und Feld am See zum Fami­li­en-Sport-Dorf.
  • 2018 haben Erland und ­Bar­ba­ra Pal­le über­nom­men.
  • Nach wei­te­ren Aus- und Umbau­ten wur­de im Vor­jahr ein Bade­haus mit Sau­na gebaut.
  • Rund 80 Mit­ar­bei­ter wer­den der­zeit beschäf­tigt.
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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 8/23 erschie­nen.
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