Top-Sommelier Andreas Katona hat 2024 am Längsee sein erstes Restaurant eröffnet.
Top-Sommelier Andreas Katona hat 2024 am Längsee sein erstes Restaurant eröffnet. © Mundschenk/Anja Koppitsch
Mundschenk

Hau­ben­kü­che mit See­blick

Sommelier Andreas Katona hat sich am Längsee ein Gastro-Refugium geschaffen.

03.03.2025 08:05 - Update am: 06.03.2025 08:24 von Johannes Moser
Lesezeit 6 Minuten

Cor­ten­stahl, Reb­holz, Lehm und schwar­zer Putz: Das äuße­re Erschei­nungs­bild des Wein­guts Geor­gi­um von Uta Slama­nig und Mar­cus Gru­ze ist nicht gera­de all­täg­lich. Gegen­über des Gemein­de­strand­ba­des am Läng­see haben sich die bei­den Natur­wein­pro­du­zen­ten ein Refu­gi­um geschaf­fen, das durch­aus als Blick­fang dient.

© Mundschenk/Anja Kop­pitsch

Über Wein zu „Fine Dining“

Seit Ostern des ver­gan­ge­nen Jah­res kommt dort auch die Kuli­na­rik nicht zu kurz. Mit Andre­as Kato­na hat ein erfah­re­ner Som­me­lier den „Mund­schenk im Geor­gi­um“, sein ers­tes eige­nes Restau­rant eröff­net, und sich nach vie­len Jah­ren auf Rei­se durch das alpen­län­di­sche Gas­tro-Uni­ver­sum erst­mals selbst­stän­dig gemacht. „Der Schritt war schon etwas Beson­de­res, weil ich mir bei mei­nen vie­len Sta­tio­nen Inspi­ra­ti­on für mein eige­nes Ding geholt habe“, erzählt der gebür­ti­ge Wie­ner, der sei­ne Leh­re zum Gas­tro­no­mie­fach­mann in einem tra­di­tio­nel­len Wie­ner Beisl absol­viert und über den Wein zum „Fine Dining“ gefun­den hat.

Sei­ne Kar­rie­re führ­te ihn durch renom­mier­te Häu­ser wie den Han­gar 7 in Salz­burg oder das Palais Coburg in Wien, wo er für einen der größ­ten Wein­kel­ler ­Euro­pas mit­ver­ant­wort­lich war. Zuletzt war er fünf Jah­re lang als „Head-Som­me­lier“ bei Hubert Wall­ner am Wör­ther­see tätig. „Um Wein wirk­lich zu ver­ste­hen, muss man kos­ten, kos­ten, kos­ten und vie­le Win­zer besu­chen, um deren Phi­lo­so­phie ken­nen­zu­ler­nen. Das ist viel wich­ti­ger als die blan­ke Theo­rie.“

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Mund­schenk: Geho­be­nes Bis­tro

„Der Mund­schenk im Geor­gi­um“ bie­tet Platz für 20 Gäs­te im Innen­be­reich und 40 Gäs­te auf der Ter­ras­se. Sei­ne Phi­lo­so­phie betreibt der Wein­fach­mann als „Casu­al Fine Dining“: „Egal ob ein mehr­gän­gi­ges Genuss-Menü oder ein ent­spann­ter Busi­ness-Lunch – bei uns wie­der jeder Gau­men glück­lich.“ Und das gilt augen­schein­lich auch für geschul­te Gau­men.

Zwei Hau­ben von Gault Mil­lau im ers­ten Jahr

So konn­te sich der 40-Jäh­ri­ge mit sei­nem Team bereits im ers­ten Jahr mit einer Bewer­tung von 14,5 Punk­ten zwei Hau­ben von Gault Mil­lau erko­chen. „Die Hau­ben sind uns aber qua­si pas­siert, wir wuss­ten nicht, dass wir bewer­tet wer­den. Aber natür­lich freut man sich über eine sol­che Aus­zeich­nung.“ Beein­druckt zeig­te sich Kato­na von der hohen Qua­li­tät der land­wirt­schaft­li­chen Erzeug­nis­se im direk­ten Umkreis. Fleisch und Wild­pro­duk­te bezieht er sogar direkt von der eige­nen Land­wirt­schaft bezie­hungs­wei­se Jagd der Eigen­tü­mer­fa­mi­lie. „Loka­le Hel­den, glo­ba­le Aro­men“: Unter die­sem Mot­to ser­viert der Gas­tro-Pro­fi kuli­na­ri­sche Erleb­nis­se aus aller Welt, wie ein lang gekoch­tes Onsen-Ei, aber auch Kärnt­ner Käs­nu­deln oder eine Kas­press­knö­del­sup­pe.

© WKK/Anja Kop­pitsch (3)

Kuli­na­ri­sches Klein­od

Die Gegend rund um den Läng­see ist für Kato­na ein „kuli­na­ri­sches Klein­od, das eini­ges an Poten­zi­al auf­zu­wei­sen hat“. Auch was den Kärnt­ner Wein betrifft, kon­sta­tiert der Unter­neh­mer, dass vie­le Erzeu­ger sehr hohe Qua­li­tä­ten vor­zu­wei­sen haben. Die im Ver­gleich zu sei­nen Vor­sta­tio­nen etwas ande­re Sai­son am natur­be­las­se­nen Läng­see sieht Kato­na als will­kom­me­ne Abwechs­lung: „Wich­tig ist, dass man den Groß­teil des Jah­res offen hat, um auch die Ein­hei­mi­schen für sich zu gewin­nen.“

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