
Handwerkstradition trifft auf Zukunft
Gewerbe und Handwerk sichern den Wohlstand und verbinden Tradition mit Zukunft. Wie schafft es das Handwerk, in einer sich wandelnden Welt beständig zu bleiben?
Gewerbe und Handwerk gehören zum Fundament unserer Gesellschaft und durchziehen fast alle Lebensbereiche. Vom Gebäudebau über deren Ausstattung bis hin zu Mode, Lifestyle und Dienstleistungen – überall hinterlassen Handwerker ihre Spuren.
Doch wie auch die Statistiken der Wirtschaftskammer belegen, ist Handwerk weit mehr als gelebte Tradition. Rund ein Sechstel aller Erwerbstätigen in Österreich arbeitet im Bereich Gewerbe und Handwerk. In Kärnten sind fast die Hälfte (46,67 Prozent) aller Unternehmen in diesem Bereich tätig. Den Gründerzahlen zufolge hält sich dieser Trend österreichweit auch 2024 standhaft – 39,7 Prozent der Neugründungen entfielen im vergangenen Jahr auf die Sparte Gewerbe und Handwerk. Rein rechnerisch gesehen entspricht das rund 40 Neugründungen pro Tag. Die Überlebensquote nach fünf Jahren für jene Unternehmen liegt bei 70 Prozent.
Zwischen Tradition und Fortschritt
Im Laufe der Zeit haben sich viele Arbeitsschritte in den verschiedenen Handwerksberufen verändert. Wo früher Muskelkraft und Handarbeit genügten, ergänze heute modernste Technik viele Arbeitsprozesse. So verbinde sich etwa der Kfz-Mechaniker per Computer mit einem Auto, um Fehler zu analysieren. Während der Installateur alte Heizsysteme in nachhaltige Solaranlagen und Wärmepumpen umrüste. Der Fortschritt sei nicht aufzuhalten – doch er ersetze keineswegs die jahrhundertealte Handwerkskunst. Vielmehr erweitere er ihre Möglichkeiten.
Jugend ist Zukunft
Einen entscheidenden Beitrag zum Fortschritt leisten junge Menschen. 43 Prozent aller Lehrlinge in Österreich beginnen ihre berufliche Laufbahn in einem Handwerksberuf. Während Burschen besonders häufig Elektrotechnik, Metalltechnik oder Kraftfahrzeugtechnik wählen, stehen bei Mädchen Berufe wie Friseurin, Metalltechnikerin oder Konditorin hoch im Kurs.
Wie entscheidend es ist, mit der Zeit zu gehen und was das Handwerk ausmacht, erzählen Kärntner Unternehmer.
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“
Durch die Industrie ist das Handwerk als Bäcker schwieriger geworden, aber man muss sich Nischen suchen, mehr Service anbieten, auf Sonderwünsche eingehen, außergewöhnliche Produkte erzeugen und sich am Markt positionieren. An meinem Beruf gefällt mir, dass ich mich kreativ ausleben darf und neue Sachen ausprobieren kann. Fortschritt ist wichtig und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Der Beruf Bäcker wird immer gebraucht werden, deshalb ist es essenziell, sein Wissen an die Jugend weiterzugeben. Jungen Menschen rate ich, die Liebe zum Beruf zu finden.
„Wer nichts tut, bleibt stehen“
Das Handwerk wird sich in den kommenden Jahren weiter verändern – und das ist keineswegs negativ. Ich mag an meinem Beruf, dass man Dinge wieder zum Leben erwecken kann. Der Beruf Kfz-Techniker ist nicht einfach und erfordert sowohl manuelle als auch geistige Anstrengung. Am Ende des Tages wird man aber mit einem Erfolgserlebnis belohnt. Vor allem in der Elektronik hat sich in den vergangenen Jahren viel entwickelt. Man muss sich immer weiterbilden, um das Niveau halten zu können. Wer nichts tut, bleibt stehen. Es ist unerlässlich, sich der Zeit anzupassen und offen gegenüber Neuem zu sein. Man muss nicht unbedingt immer der Erste sein, aber man darf den Anschluss nicht verpassen.
„Wer stehen bleibt, kann nicht mithalten“
Ich mag an meinem Beruf, dass er so abwechslungsreich ist. Holz ist so ein super Material, mit dem man wirklich gut arbeiten kann. Es ist schön, wenn man mit seiner Arbeit Kunden glücklich machen kann. Wichtig ist, dass man mit dem Fortschritt geht und den Standard wahrt. Fortschritte erleichtern unseren Arbeitsalltag immens. Wenn man überlegt ein Handwerk zu erlernen, braucht es vor allem, Freude und Interesse am Beruf. Man sollte sich belehren und auch helfen lassen, um lernen zu können.
„Da ist ein riesen Wurm im System“
Facharbeiter sind maßgebend. Arbeit ist genug vorhanden, die Fachkräfte dazu aber nicht, und hier ist auch die Politik daran schuld. Da gibt es einen riesen Wurm im System. Der Beruf als Installateur ist sehr vielseitig, gerade in Zeiten wie diesen. Der Fortschritt hier ist interessant und man muss immer auf dem neuesten Stand bleiben. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich einiges in Bezug auf Heizungen getan. Eine Lehre allein ist es nicht, man muss sich auch danach immer weiterbilden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Es wäre auch schön, wenn die Meisterprüfungen in diesem Bereich wieder in Kärnten stattfinden würden.