„Handschlagqualität und Ehrlichkeit sind unverzichtbar“
Unternehmer Ferdinand Strutz spricht im Interview mit der „Kärntner Wirtschaft“ über Handschlagqualität.
„Kärntner Wirtschaft“: Was macht erfolgreich gelebtes Unternehmertum aus?
Ferdinand Strutz: Ein gutes Verhältnis zwischen Arbeitgeber und ‑nehmer. Gute Mitarbeiter, die hinter der Firma stehen, und Unternehmen, die sich auch für die Mitarbeiter interessieren und da sind, falls sie etwas brauchen. Das Wichtigste ist aber, dass man seine Sache gerne macht und mit Liebe und nicht des Geldes wegen.
Warum sind Unternehmerpersönlichkeiten wichtig für das Land?
Weil ohne sie nichts funktioniert. Wer würde etwas bauen, voranbringen? Sie prägen mit dem, was sie tun, ihre Umgebung und das Landschaftsbild mit.
Für welche Werte hat ein gestandenes Unternehmen zu stehen?
Handschlagqualität und Ehrlichkeit sind die wohl wichtigsten Eigenschaften neben Vertrauen, Sicherheit und Verständnis. Wenn ich einen neuen Auftrag annehme, dann gehe ich so vor, als wäre es mein eigenes Projekt.
Wie bringen Sie sich in der Region ein?
Ich nehme an Charity-Veranstaltungen teil, etwa beim Golfen oder stelle bei Bedarf das Abfallholz als Brennholz zur Verfügung.
Werden Rolle und Bedeutung des Unternehmertums auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen?
Was ich mache, mache ich für mich selbst und nicht, um jemanden zu gefallen oder wahrgenommen zu werden. Aber, wie sagt man so schön: Neid muss man sich auch erst erarbeiten.
Mein Wunsch an politische Entscheidungsträger …
… dass endlich mehr biologisch gebaut wird in unserem Land und Holz den Stellenwert bekommt, den es verdient. Kein anderer Werkstoff ist so nachhaltig.
Die größte Gefahr für das Unternehmertum?
Speziell in der Baubranche sind die Vorschriften der Banken eine große Gefahr. Wenn junge Menschen einen Kredit beantragen, um sich ein Eigenheim zu schaffen, sind viel zu hohe Eigenmittel erforderlich. Bei der Bank bekommst du nur Geld, wenn du welches hast – das geht in eine gänzlich falsche Richtung. Hier muss sich rasch etwas ändern.
Im nächsten Unternehmerleben würde ich …
… bestimmt wieder Zimmermeister werden.
Die Geschichte des Unternehmens lesen Sie hier: