Sabine Asgodom motiviert Frauen, Führungspositionen anzunehmen und selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen.
Sabine Asgodom motiviert Frauen, Führungspositionen anzunehmen und selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen. © KK/Leppert
Sabine Asgodom

„Frau­en soll­ten sich ihrer Erfol­ge bewusst wer­den“

Bücher in Millionenauflage, eine eigene TV-Sendung und tausende Coachinggespräche: Sabine Asgodom ist eine Mutmacherin, die vorangeht.

03.01.2025 13:08 von Anita Arneitz
Lesezeit 4 Minuten

Sabi­ne Asgo­dom ver­rät, was sie heu­te über Work-Life-Balan­ce denkt und wie mehr Frau­en in eine Füh­rungs­po­si­ti­on kom­men.

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: War­um scheu­en sich Frau­en so vor Füh­rungs­po­si­tio­nen?

Sabi­ne Asgo­dom: Frau­en sehen ihre eige­nen Fähig­kei­ten und Leis­tungen meist kri­ti­scher als Män­ner und schrei­en nicht gleich hier, wenn eine Füh­rungs­po­si­ti­on zu ver­ge­ben ist. Das heißt aber nicht, dass sie nicht per­fekt dafür wären. Ent­schei­der soll­ten weni­ger auf die Tromm­ler ach­ten und mehr auf die bis­her erbrach­te Leis­tung.

Wie kön­nen Frau­en ihr Selbst­be­wusst­sein stär­ken?

Durch ein selbst­be­wuss­tes Res­sour­cen-Manage­ment: Frau­en soll­ten sich ihrer bis­he­ri­gen Erfol­ge bewusst wer­den und eine Lis­te mit ihren Fähig­kei­ten und Eigen­schaf­ten schrei­ben, die ihnen gehol­fen haben, die­se Erfol­ge zu errei­chen. Mit die­sem Res­sour­cen­schatz kön­nen sie mutig an die nächs­ten Her­aus­for­de­run­gen her­an­ge­hen.

Was müs­sen Betrie­be tun, um mehr Frau­en für Füh­rungs­po­si­tio­nen zu begeis­tern?

Ein­fach mehr Frau­en in Ver­an­wor­tung brin­gen. Dann mer­ken Mit­ar­bei­te­rin­nen, dass sie geach­tet, geschätzt und erwünscht sind.

Wer heu­te mit sei­ner Busi­ness­idee erfolg­reich sein will, braucht …

… glück­li­che Mit­ar­bei­ten­de, die mit gran­dio­sen Ange­bo­ten die Kun­den glück­lich machen.

Füh­ren Frau­en anders?

Jeder Mensch führt anders. Wir soll­ten Frau­en nicht mit Erwar­tun­gen nach beson­ders sozia­lem Füh­rungs­stil in eine Ecke stel­len.

Füh­rungs­kräf­te müs­sen künf­tig noch mehr Wert­schät­zung und Respekt zei­gen.Zitat Ende

Sabi­ne Asgo­dom

Coach und Buch­au­to­rin

Aber wel­chen Füh­rungs­stil braucht es in Zukunft?

Dafür habe ich nur ein Wort: Mensch­lich­keit. Füh­rungs­kräf­te müs­sen in Zukunft noch mehr Wert­schät­zung und Respekt für ihre Mit­ar­bei­ten­den zei­gen. Sie brau­chen Empa­thie und gute Kommunikations­fähigkeiten. Sie müs­sen die Sinn­haf­tig­keit der Auf­ga­ben und Pro­jek­te dar­stel­len kön­nen und Begeis­te­rung wecken.

Kön­nen auch Ein-Per­so­nen-Unter­neh­men so ein posi­ti­ves Lea­der­ship vor­le­ben?

Nur wer sich selbst führt, kann auch Ein­füh­lungs­ver­mö­gen zei­gen. Wer gut mit sich selbst umgeht, strahlt Sym­pa­thie aus. Wer gut für sich selbst sorgt, gibt Kun­den das Gefühl, sich auch gut um die Kun­den­in­ter­es­sen zu küm­mern.

Was geben Sie jun­gen Grün­de­rin­nen mit auf den Weg?

Seid mutig, checkt den Markt, macht ein über­zeu­gen­des Kon­zept, sucht euch Unter­stüt­zung und hal­tet durch.

Sie selbst sind seit Jahr­zehn­ten Unter­neh­me­rin. Was war die größ­te Her­aus­for­de­rung?

Die Coro­na-Pan­de­mie. Von einer Woche auf die ande­re wur­den alle Vor­trags-Auf­trä­ge abge­sagt. Wir haben unse­re Ange­bo­te sofort auf digi­tal und hybrid umge­stellt und konn­ten so die schwe­re Zeit über­ste­hen.

Was sagen Sie heu­te zu Work-Life-Balan­ce?

Sie war das The­ma mei­nes ers­ten Buches vor 30 Jah­ren. Heu­te rede ich lie­ber von Lebens-Balan­ce, denn Arbeit ist auch Leben.

Zur Per­son
  • Sabi­ne Asgo­dom wur­de 1953 gebo­ren und hat bereits über 30 Bücher geschrie­ben.
  • 1969 war Asgo­dom eine der ers­ten Fuß­ball­schieds­rich­te­rin­nen.
  • Nach einer Kar­rie­re als Jour­na­lis­tin mach­te sie sich als Coach, Trai­ne­rin und Vor­tra­gen­de 1999 selbst­stän­dig. Seit­dem unter­stütz­te sie vie­le Frau­en bei ihren Kar­rie­ren. Eini­ge Jah­re mode­rier­te sie auch ihre eige­ne TV-Sen­dung.
  • In ihren Büchern „70 Aha-Momen­te zum Glück­lich­sein“ gibt sie Tipps zur ­Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung und in „Queen of fuck­ing ever­y­thing“ macht sie Mut zur Füh­rung.
  • Ihre Frei­zeit ver­bringt ­Asgo­dom am liebs­ten mit zau­ber­haf­ten Men­schen, egal ob sie 70 oder sie­ben Jah­re alt sind.
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