Sorgen dafür, dass Lebensmittel nicht verkommen: Geschäftsleiter Erfried Feichter und Verkaufsleiter Erwin Oberwinkler. Foto
Sorgen dafür, dass Lebensmittel nicht verkommen: Geschäftsleiter Erfried Feichter und Verkaufsleiter Erwin Oberwinkler. Foto © Kärntner Wirtschaft/EF
Eurogast

Den bewuss­ten Umgang mit Lebens­mit­teln im Blick

70.000 Lkw-Ladungen ­Lebensmittel landen österreichweit jährlich im Müll. Bei der Eurogast – Kärntner Legro in Klagenfurt unternimmt man viel, damit es weniger wird.

01.04.2024 17:33 - Update am: 31.05.2024 10:39 von Erwin Figge
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Im Lebens­mit­tel-Groß­han­del wird peni­bel dar­auf geach­tet, dass mög­lichst weni­ge Nah­rungs­mit­tel ent­sorgt wer­den müs­sen. Geschäfts­lei­ter Erfried Feich­ter war einer der ers­ten, die sich beim Pro­jekt der „Tafel Öster­reich“ ein­ge­bracht haben. „Es ist ein­fach scha­de, dass so vie­le hoch­wer­ti­ge Lebens­mit­tel ver­kom­men“, erzählt er. „Allein in Wien wer­den so vie­le Lebens­mit­tel weg­ge­wor­fen wie in Graz ver­kauft“. Vom wachen Blick in die­se Ecke pro­fi­tie­ren zahl­rei­che sozia­le Insti­tu­tio­nen wie Tafel, die Initia­ti­ve „Tog­e­ther“ oder die Volks­kü­che. Wäh­rend die­se Insti­tu­tio­nen mit Lebens­mit­teln mit kurz­fris­ti­gem Min­dest­halt­bar­keits­da­tum rech­nen kön­nen, ver­sorgt der Betrieb eine Hob­by-Hüh­ner­züch­te­rin mit Sa­lat­abfällen, die dann die Eier so­zialen Ein­rich­tun­gen zukom­men lässt, womit sich der Kreis schließt.

Euro­gast redu­ziert Bio­müll auf 55 Liter pro Woche

Nur 55 Liter Bio­müll wöchent­lich fal­len im Betrieb an, der seit der Pan­de­mie­zeit auch für End­ver­brau­cher zugäng­lich ist. Es sei nicht ein­fach gewe­sen, zu einer klei­nen Bio­müll­ton­ne zu kom­men, erzählt Feich­ter, denn für einen Betrieb die­ser Grö­ßen­ord­nung ist eine 1100-Liter-Ton­ne vor­ge­schrie­ben. Umfang­rei­cher Schrift­ver­kehr mit Behör­den, sogar bis ins Minis­te­ri­um, war dafür erfor­der­lich. „Gegen die Lebens­mit­tel­ver­schwen­dung anzu­kämp­fen, erfor­dert vie­le Ein­zel­maß­nah­men, ist aber letz­ten Endes ein loh­nen­der Weg.“ Ein Weg, der sich auch für Kon­su­men­ten bezahlt macht, bei weg­ge­wor­fe­ner Nah­rung im Wert von durch­schnitt­lich 300 bis 400 Euro je Haus­halt jähr­lich.

Neben dem Ver­mei­den von Lebens­mit­tel­ab­fäl­len wird im Kla­gen­fur­ter Betrieb auch an ande­ren Ecken auf mehr Nach­hal­tig­keit geach­tet. Das Ener­gie­the­ma ist bei Lebens­mit­teln natur­ge­mäß all­ge­gen­wär­tig, hier setzt Feich­ter auf Pho­to­vol­ta­ik, die an man­chen Tagen den Ener­gie­be­darf voll­stän­dig abdeckt. In den geschlos­se­nen Kühl- und Gefrier­be­rei­chen wer­den die Aggre­ga­te über Nacht abge­schal­tet. „Wir ver­lie­ren dabei nur ein Grad – das ist für Fri­sche und Halt­bar­keit uner­heb­lich, spart im Jahr aber 10.000 Euro“, sagt der Geschäfts­lei­ter. Ein wei­te­rer Bereich ist das The­ma Ver­pa­ckung, bei dem eben­falls Geld und Res­sour­cen gespart wer­den. Für Erfried Feich­ter ist klar: „Nach­hal­tig­keit ist kein punk­tu­el­les Ereig­nis, es ist ein Vor­gang, der stän­dig gelebt gehört, immer mit neu­en Ideen ange­rei­chert wird und sich ins­ge­samt lohnt.“

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