„Erfolge müssen langfristig gesehen werden“
Thomas Werner im Interview mit der „Kärntner Wirtschaft“.
„Kärntner Wirtschaft“: Was macht erfolgreich gelebtes Unternehmertum aus?
Thomas Werner: Man sollte seine Tätigkeit nicht verwalterisch, sondern unternehmerisch sehen und mittel- sowie langfristige Strategien entwickeln.
Für welche Werte hat ein gestandenes Unternehmen zu stehen?
Ganz wichtig ist die Verlässlichkeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen sich auf einen verlassen können, und was man sagt, soll auch eingehalten werden. Die unternehmerische Tätigkeit muss zudem auch nachhaltig sein. Die Erfolge sollen nicht kurzfristig, sondern langfristig gesehen werden.
Wie bringen Sie sich in der Region ein?
Wir beschäftigen 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hinter denen 50 Familien stehen. Sie alle leben in der Umgebung. Wir geben ihnen Arbeit in unserer Gemeinde und das stärkt die Region.
Was sind die größten Gefahren für das Unternehmertum?
Der Fachkräftemangel ist hier ein großes Thema. Zudem ist es auch eine Herausforderung, den ländlichen Raum zu erhalten. Es drängt sich alles in die Ballungszentren. Bei uns vor allem nach Villach und Klagenfurt.
Werden Rolle und Bedeutung des Unternehmertums auch in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen?
Immer weniger. Aber ich glaube das wird sich wieder ändern.
Mein Wunsch an die politischen Entscheidungsträger?
Sie sollen ihre Aufgaben wahrnehmen und nicht alles zum Event machen. Ich habe auch den Eindruck, dass sie mit den aktuellen Herausforderungen überfordert sind. Entweder man sucht sich Leute, die einen dabei unterstützen, oder man muss das Amt abgeben. Die Bürokratie abbauen ist schwierig, es geht darum eine leistungsfähige, smarte Verwaltung im Dienste des Landes zu entwickeln.
Warum sind Unternehmerpersönlichkeiten wichtig für das Land?
Unternehmen schaffen im Land Arbeit und Arbeitsplätze. Ohne Unternehmen, könnten wir das Land, in dem wir leben, nicht so genießen, wie wir es tun. Außerdem ist die Freizeit ohne Arbeit nicht viel wert.
Im nächsten Unternehmerleben würde ich …
… wieder in einem Familienunternehmen arbeiten. Ich habe immer schon gewusst, dass ein Großbetrieb nichts für mich ist. Kurz gesagt, ich würde es wieder so machen.
- Das Arnoldsteiner Unternehmen beschäftigt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Seit der Gründung 1994 wurden 100 Millionen Euro in moderne Abfallaufbereitungsanlagen, eine Reststoff-Deponie und eine Abwasserreinigungsanlage investiert.
- Seit 2021 besteht eine Partnerschaft mit der Kelag Energie & Wärme zur Einspeisung in das Fernwärmenetz.
- Nächstes Jahr werden drei Millionen Euro in eine Photovoltaik-Anlage investiert. Diese werde auf der sieben Hektar großen Reststoff-Deponie errichtet.
- Die ABRG ist zu 100 Prozent Tochter der deutschen Jakob-Becker-Unternehmensgruppe.