Thomas Werner ist seit 2000 Geschäftsführer der ABRG.
Thomas Werner ist seit 2000 Geschäftsführer der ABRG. © WKK/Peter Just
Thomas Werner

„Erfol­ge müs­sen lang­fris­tig gese­hen wer­den“

Thomas Werner im Interview mit der „Kärntner Wirtschaft“.

07.12.2024 20:40 von Christina Scherzer
Lesezeit 3 Minuten

„Kärnt­ner Wirt­schaft“: Was macht erfolg­reich geleb­tes Unter­neh­mer­tum aus?

Tho­mas Wer­ner: Man soll­te sei­ne Tätig­keit nicht ver­wal­te­risch, son­dern unter­neh­me­risch sehen und mit­tel- sowie lang­fris­ti­ge Stra­te­gien ent­wi­ckeln.

Für wel­che Wer­te hat ein gestan­de­nes Unter­neh­men zu ste­hen?

Ganz wich­tig ist die Ver­läss­lich­keit. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter müs­sen sich auf einen ver­las­sen kön­nen, und was man sagt, soll auch ein­ge­hal­ten wer­den. Die unter­neh­me­ri­sche Tätig­keit muss zudem auch nach­hal­tig sein. Die Erfol­ge sol­len nicht kurz­fris­tig, son­dern lang­fris­tig gese­hen wer­den.

Wie brin­gen Sie sich in der Regi­on ein?

Wir beschäf­ti­gen 50 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, hin­ter denen 50 Fami­li­en ste­hen. Sie alle leben in der Umge­bung. Wir geben ihnen Arbeit in unse­rer Gemein­de und das stärkt die Regi­on.

Was sind die größ­ten Gefah­ren für das Unter­neh­mer­tum?

Der Fach­kräf­te­man­gel ist hier ein gro­ßes The­ma. Zudem ist es auch eine Her­aus­for­de­rung, den länd­li­chen Raum zu erhal­ten. Es drängt sich alles in die Bal­lungs­zen­tren. Bei uns vor allem nach Vil­lach und Kla­gen­furt.

Wer­den Rol­le und Bedeu­tung des Unter­neh­mer­tums auch in der brei­ten Öffent­lich­keit wahr­ge­nom­men?

Immer weni­ger. Aber ich glau­be das wird sich wie­der ändern.

Mein Wunsch an die ­poli­ti­schen Ent­schei­dungs­trä­ger?

Sie sol­len ihre Auf­ga­ben wahr­neh­men und nicht alles zum Event machen. Ich habe auch den Ein­druck, dass sie mit den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen über­for­dert sind. Ent­we­der man sucht sich Leu­te, die einen dabei unter­stüt­zen, oder man muss das Amt abge­ben. Die Büro­kra­tie abbau­en ist schwie­rig, es geht dar­um eine leis­tungs­fä­hi­ge, smar­te Ver­wal­tung im Diens­te des Lan­des zu ent­wi­ckeln.

War­um sind Unternehmer­persönlichkeiten wich­tig für das Land?

Unter­neh­men schaf­fen im Land Arbeit und Arbeits­plät­ze. Ohne Unter­neh­men, könn­ten wir das Land, in dem wir leben, nicht so genie­ßen, wie wir es tun. Außer­dem ist die Frei­zeit ohne Arbeit nicht viel wert.

Im nächs­ten Unter­neh­mer­le­ben ­wür­de ich …

… wie­der in einem Fami­li­en­un­ter­neh­men arbei­ten. Ich habe immer schon gewusst, dass ein Groß­be­trieb nichts für mich ist. Kurz gesagt, ich wür­de es wie­der so machen.

ABRG
  • Das Arnold­stei­ner Unter­neh­men beschäf­tigt 50 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter.
  • Seit der Grün­dung 1994 wur­den 100 Mil­lio­nen Euro in moder­ne Abfall­auf­be­rei­tungs­an­la­gen, eine Rest­stoff-Depo­nie und eine Abwas­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge inves­tiert.
  • Seit 2021 besteht eine Part­ner­schaft mit der Kelag Ener­gie & Wär­me zur Ein­spei­sung in das Fern­wär­me­netz.
  • Nächs­tes Jahr wer­den drei Mil­lio­nen Euro in eine Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge inves­tiert. Die­se wer­de auf der sie­ben Hekt­ar gro­ßen Rest­stoff-Depo­nie errich­tet.
  • Die ABRG ist zu 100 Pro­zent Toch­ter der deut­schen Jakob-Becker-Unter­neh­mens­grup­pe.
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Die­ser Arti­kel ist in Aus­ga­be 23/24 erschie­nen.
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Mehr zum The­ma gibt es hier: ABRG: Wo aus Abfall Ener­gie wird.