Die Pizza
aus dem Keller
Samuel Schubel hat sich der Pizza verschrieben. Als „Teigkeller“ tourt er durch die Lande.
Der Anspruch von Einsteiger Samuel Schubel ist hoch: Dem Produkt „Pizza“ einen neuen Dreh zu geben und dabei auf Regionalität zu setzen.
„Alles andere ist nur Pizza“, postuliert der umtriebige Jungunternehmer, der seinen „Teigkeller“ betreibt. Aus der Ecke der Immobilien- und Projektentwicklung kommend, wurde er nach Jahren außerhalb Kärntens in Wiederndorf bei Bleiburg sesshaft – neues wirtschaftliches Standbein inklusive. Die Liebe zum Essen und der hohe Stellenwert frisch zubereiteter Nahrungsmittel hätten ihn zur Pizza gebracht. Zur theoretischen Auseinandersetzung, zu vielen Experimenten mit Teig und Zutaten, zu Verkostungen des Produzierten in der Familie. Und bei Freunden und weil der Zuspruch immer größer wurde, setzte er den Teigkeller als „Herzensgeschichte“ um.
Neapel für den eigenen Backofen
Die nach eigenen Angaben „ultimative Aufbackpizza“ für zu Hause ist im neapolitanischen Stil gehalten, hat einen höheren Rand. „Erinnert an ein Schlauchboot“, erzählt er, „außen knusprig, innen fluffig und mit viel Geschmack“.
Die fein austarierte Mischung aus drei Mehlen ist die Basis für den Teig, beim Belegen der Pizzen in Handarbeit schwört Samuel Schubel auf Zutaten heimischer Produzenten – auch das mache ihn unverwechselbar und bringe Vorteile im Wettbewerb. So werden Sonnenblumenöl, Tomaten, Basilikum oder Wurst und Schinken ausschließlich bei Leitbetrieben in der Region bezogen. Am Ende wird das Produkt im Steinofen gebacken, rasch heruntergekühlt und gelangt vakuumiert in den Verkauf. „Die Kunden haben dann nur noch für die ‚Wiederbelebung‘ zu sorgen – acht Minuten bei 230 Grad im Haushaltsbackofen sind dafür vorgesehen.“
Onlineshop und Märkte
Seine Abnehmer findet Schubel auf Märkten und Großveranstaltungen, viele kommen auch zu ihm und nutzen den Ab-Keller-Verkauf. Das Netz an fixen Verkaufsstellen ist im Aufbau. Für Transport und Präsentation hat er mit Unterstützung aus dem heimischen Handwerk ein eigenes Pizzamobil gebaut. So ist er auch für Caterings und Firmenveranstaltungen gut gerüstet. Bei Vertrieb und Werbung vertraut der Einsteiger sozialen Medien. Der nicht bierernste Facebook-Auftritt sorgt für ein werbliches Grundrauschen, auf WhatsApp hat er einen Shop eingerichtet.
Viele Ideen im Kopf
Die Ideen scheinen Samuel Schubel nicht auszugehen. Mit einer Kleinbrauerei aus der Region experimentiert er mit eigenem Pizza-Bier, nachgedacht wird auch über glutenfreie Produkte und umweltgerechte Formen der Verpackung und des Versands. „Wie bei allem im Leben machen Begeisterung und die Auseinandersetzung mit Detailfragen den Unterschied“, ist sich der Unterkärntner sicher. Erwirtschaftete Überschüsse werden umgehend wieder investiert, auch eine Kapazitätsausweitung steht auf dem Plan. Leistungsfähige Gerätschaft und wohl auch zusätzliches Personal sind erforderlich.