Aus alt wird
einzigartig
Reparieren statt wegwerfen: In der „Schusteria Der“ bekommt alles eine zweite Chance.
Ob Louboutin, Gucci oder Golden Goose – in der „Schusteria Der“ läuft alles über die Verkaufstheke. Der Traditionsbetrieb mit Sitz in Villach und Klagenfurt haucht Schuhen, Taschen oder Gürteln neues Leben ein, gibt allem, was aus Leder ist, eine zweite Chance und bietet zudem einen Schlüsselservice an. Geschäftsführer Philipp Der und sein vierköpfiges Team arbeiten dabei nach dem Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Dass dabei oft Kreativität gefragt ist, zeige die vielfältige Auftragslage. Seien es im Sommer Lederhosen und Trachtenschuhe für den Besuch am Villacher Kirchtag, Bergschuhe für die nächste Wanderung oder Laufschuhe und Reitstiefel für Sportbegeisterte, so sei in der kälteren Jahreszeit die Nachfrage nach Winterstiefeln oder Sportausrüstung groß.
„Es gibt jeden Tag Aufträge, die wir vorher noch nie gemacht haben.“ Da gilt es, gemeinsam an passenden Lösungen zu tüfteln und diese umzusetzen. Neben den vielen sportlichen Aufträgen repariert das Familienunternehmen aber auch Designertaschen sowie Markenschuhe. Und auch No-Name-Produkte kommen bei der Schusteria auf die Werkbank. „Durch die Reparaturen muss ein Haufen an Produkten nicht produziert werden“, erzählt der gelernte Schuhmacher.
Qualität erhalten
Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit sei in den vergangenen Jahren immer spürbarer geworden: „Die jungen Leute kaufen qualitativ hochwertige Produkte und wollen diese auch erhalten.“ Der Reparaturservice sei aber nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel: „Wir verlangen etwa ein Drittel des Neupreises. Oft geht es den Leuten aber nicht nur ums Geld sparen, sondern viel mehr um die Erinnerung und den persönlichen Wert.“ So schicken Kunden aus ganz Österreich und sogar aus Deutschland ihre Pakete zur Reparatur nach Villach.
Neue Kunden gewinne die Schusteria zunehmend über soziale Netzwerke, aber auch die altbewährte Mundpropaganda bringe viele Aufträge. Der Geschäftsführer betont jedoch, dass Neukunden nicht leicht zu bekommen seien: „Man muss viel Aufklärungsarbeit leisten, denn viele wissen gar nicht, was wir alles machen.“ Habe man sie aber erst einmal überzeugt, folge auf ein Paar Schuhe ein ganzer Schuhschrank.