Philipp Der führt gemeinsam mit seiner Frau Sonja den Familienbetrieb „Schusteria Der“. Dort wird Schuhen, Taschen, Gürteln, Reitstiefeln, Lederbekleidung und vielem mehr neues Leben eingehaucht.
Philipp Der führt gemeinsam mit seiner Frau Sonja den Familienbetrieb „Schusteria Der“. Dort wird Schuhen, Taschen, Gürteln, Reitstiefeln, Lederbekleidung und vielem mehr neues Leben eingehaucht. © KW/Scherzer
Schusteria Der

Aus alt wird
ein­zig­ar­tig

Reparieren statt weg­werfen: In der „Schusteria Der“ bekommt alles eine zweite Chance.

20.01.2025 09:58 - Update am: 23.01.2025 11:38 von Christina Scherzer
Lesezeit 6 Minuten

Ob Lou­bou­tin, Guc­ci oder Gol­den Goo­se – in der „Schus­te­ria Der“ läuft alles über die Ver­kaufs­the­ke. Der Tra­di­ti­ons­be­trieb mit Sitz in Vil­lach und Kla­gen­furt haucht Schu­hen, Taschen oder Gür­teln neu­es Leben ein, gibt allem, was aus Leder ist, eine zwei­te Chan­ce und bie­tet zudem einen Schlüs­sel­ser­vice an. Geschäfts­füh­rer Phil­ipp Der und sein vier­köp­fi­ges Team arbei­ten dabei nach dem Mot­to: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Dass dabei oft Krea­ti­vi­tät gefragt ist, zei­ge die viel­fäl­ti­ge Auf­trags­la­ge. Sei­en es im Som­mer Leder­ho­sen und Trach­ten­schu­he für den Besuch am Vil­la­cher Kirch­tag, Berg­schu­he für die nächs­te Wan­de­rung oder Lauf­schu­he und Reit­stie­fel für Sport­be­geis­ter­te, so sei in der käl­te­ren Jah­res­zeit die Nach­fra­ge nach Win­ter­stie­feln oder Sportausrüs­tung groß.

„Es gibt jeden Tag Auf­trä­ge, die wir vor­her noch nie gemacht haben.“ Da gilt es, gemein­sam an pas­sen­den Lösun­gen zu tüf­teln und die­se umzu­set­zen. Neben den vie­len sport­li­chen Auf­trä­gen repa­riert das Fami­li­en­un­ter­neh­men aber auch Designer­taschen sowie Mar­ken­schu­he. Und auch No-Name-Pro­duk­te kom­men bei der Schus­teria auf die Werk­bank. „Durch die Repa­ra­tu­ren muss ein Hau­fen an Pro­duk­ten nicht pro­du­ziert wer­den“, erzählt der gelern­te Schuh­ma­cher.

© Schus­te­ria Der (4)

Qua­li­tät erhal­ten

Das Bewusst­sein für Nach­hal­tig­keit sei in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer spür­ba­rer gewor­den: „Die jun­gen Leu­te kau­fen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Pro­duk­te und wol­len die­se auch erhal­ten.“ Der Repa­ra­tur­ser­vice sei aber nicht nur gut für die Umwelt, son­dern auch für den Geld­beu­tel: „Wir ver­lan­gen etwa ein Drit­tel des Neu­prei­ses. Oft geht es den Leu­ten aber nicht nur ums Geld spa­ren, son­dern viel mehr um die Erin­ne­rung und den per­sön­li­chen Wert.“ So schi­cken Kun­den aus ganz Öster­reich und sogar aus Deutsch­land ihre Pake­te zur Repa­ra­tur nach Vil­lach.

Neue Kun­den gewin­ne die Schus­te­ria zuneh­mend über sozia­le Netz­wer­ke, aber auch die alt­be­währ­te Mund­pro­pa­gan­da brin­ge vie­le Auf­trä­ge. Der Geschäfts­füh­rer betont jedoch, dass Neu­kun­den nicht leicht zu bekom­men sei­en: „Man muss viel Auf­klä­rungs­ar­beit leis­ten, denn vie­le wis­sen gar nicht, was wir alles machen.“ Habe man sie aber erst ein­mal über­zeugt, fol­ge auf ein Paar Schu­he ein gan­zer Schuh­schrank.

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