Georg Novak (links im Bild), Gartengestaltung Novak, Feldkirchen
Georg Novak (links im Bild), Gartengestaltung Novak, Feldkirchen © autark/mediapool
Inklusion

Auf Viel­falt zu
set­zen, lohnt sich

Inklusion von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt ist eine bewusste Entscheidung zur Überwindung von Barrieren.

10.12.2024 10:38 - Update am: 10.12.2024 11:54 von Sarah Moser
Lesezeit 5 Minuten

In Öster­reich gibt es 1,2 Mil­lio­nen Men­schen mit Behin­de­rung. Um ihnen ein selbst­be­stimm­tes Leben ermög­li­chen zu kön­nen, ist es wich­tig, sie in das Berufs­le­ben zu inte­grie­ren. Inklu­si­on in der Arbeits­welt ist nicht nur ein sozia­les, son­dern auch ein wirt­schaft­li­ches The­ma. Grund­vor­aus­set­zung, um eine Beschäf­ti­gung zu ermög­li­chen, ist Bil­dung. Im Jahr 2023 absol­vier­ten in Kärn­ten 800 Men­schen mit Behin­de­rung eine Fach­aus­bil­dung. Sie leis­te­ten Schnup­per­prak­ti­ka und wur­den auf Pro­be ein­ge­stellt, um den rich­ti­gen Arbeits­platz zu fin­den und erlern­ten dann eine Tätig­keit mit dem Ziel, fest­an­ge­stellt zu wer­den.

Fakt

Dank der Unter­zeich­nung der UN-Kon­ven­ti­on, am 26. Okto­ber 2008, wer­den Men­schen­rech­te von Men­schen mit Behin­de­rung in Öster­reich geför­dert, geschützt und gewähr­leis­tet.

Kürz­lich fand der sie­ben­te Zero Pro­ject Unter­neh­mens­dia­log zum The­ma Hand­werk und Gewer­be in der Kärnt­ner Lan­des­re­gie­rung statt. Die Unter­neh­mens­dia­lo­ge wer­fen den Blick auf Chan­cen, die ent­ste­hen, wenn Men­schen mit Behin­de­rung ein­ge­stellt wer­den. Unter­neh­mer Wil­helm Ebner, Georg Novak und Lehr­lings­aus­bild­ner Armin Weber ver­mit­tel­ten, wie wich­tig Viel­falt und Inklu­si­on am Arbeits­platz sind. Pro­jekt­in­itia­tor Mar­tin Essl bekräf­tigt: „Beschäf­ti­gun­gen von Mit­ar­bei­ten­den mit Behin­de­rung sind sinn­voll, gescheit und mach­bar.“ Auch Chris­ti­an Spi­ta­ler von aut­ark ist davon über­zeugt, dass die Gesell­schaft divers ist und es sich lohnt auf Viel­falt zu set­zen.

Die Trends bei Arbeits­plät­zen für Men­schen mit Behin­de­rung gehen zu Tätig­kei­ten, die mecha­nisch umge­setzt wer­den, und nicht durch Tech­no­lo­gie ersetz­bar sind. In der Kreis­lauf­wirt­schaft, im Han­del und IT-Bereich wird Inklu­si­on bereits gelebt.

Stim­men aus der Wirt­schaft

„Für uns kein Son­der­the­ma, es gehört ein­fach dazu“

„Um wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben, ist es essen­zi­ell, sich an die gesell­schaft­li­chen Struk­tu­ren anzu­pas­sen. Inves­ti­tio­nen von Geduld und Zeit in Men­schen mit Behin­de­rung zah­len sich aus, da sie zu Mit­ar­bei­ten­den her­an­wach­sen, die ihre Auf­ga­ben mit Exzel­lenz, Ruhe, gro­ßer Loya­li­tät und gerin­ger Fluk­tua­ti­on bewäl­ti­gen. Das Ein­stel­len von Men­schen mit Behin­de­rung ist für uns kein Son­der­the­ma, es gehört ein­fach dazu.“

Wil­helm Ebner

„Jeder hat eine Chan­ce ver­dient“

„Ich glau­be, dass jeder eine Chan­ce ver­dient hat, sich zu bewei­sen. Es hat auch jeder sei­ne indi­vi­du­el­len Stär­ken. Wich­tig ist, dass man kei­ne Scheu davor haben soll­te, etwas zu pro­bie­ren. Wenn es nicht funk­tio­niert, ist im End­ef­fekt ja nichts pas­siert. Bei Flo­ri­an Leit­ner und den Tolaz­zi-Zwil­lin­gen, Ange­lo und Leon (im Bild), merkt man, dass sie inter­es­siert sind und dass eine ste­ti­ge Wei­ter­ent­wick­lung im Ler­nen pas­siert.“

Georg Novak

„Es macht Spaß, gemein­sam Sachen zu erfin­den“

„Für mich ist es span­nend zu sehen, wie jemand, der eine Hemm­schwel­le hat, sich bemüht und ein­bringt und dabei auch wirk­lich etwas Gutes her­aus­kommt. Es macht Spaß, gemein­sam Sachen zu erfin­den, weil es jun­ge und wirk­lich moti­vier­te Men­schen sind. Ich bin Feu­er und Flam­me, gemein­sam mit ihnen etwas auf die Füße zu stel­len. Gut, dass es aut­ark gibt, denn hier wer­den auch die Aus­zu­bil­den­den sehr gut unter­stützt.“

Armin Weber
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