ABRG: Wo aus
Abfall Energie wird
Seit 30 Jahren verwertet ABRG Gewerbe- und Industrieabfälle. Hohe Investitionen treiben die nachhaltige Entwicklung am Standort voran.
Am Fuße des Dobratsch, nicht unweit der italienischen Grenze, hat sich die ABRG Müll zum Geschäft gemacht. „Wir sind eine End-of-Pipe-Anlage – wir bekommen quasi das, was keiner mehr braucht“, erklärt Geschäftsführer Thomas Werner. Am Industriestandort Arnoldstein behandelt und verarbeitet das Tochterunternehmen der deutschen Jakob-Becker-Gruppe in seinem thermischen Anlagen jährlich bis zu 70.000 Tonnen Gewerbe- und Industrieabfälle. „Die Unternehmen wollen wissen, wohin ihr Abfall geht. Für sie ist der gesamte Kreislauf vom Anfang bis zur Entsorgung wichtig“, erzählt Werner. Zu den Kunden zählen große Industriebetriebe aus Slowenien, Italien und Südösterreich wie etwa Gorenje, Magna oder Infineon.
Die Unternehmen liefern die geprüften Abfälle in guter Qualität sowie in Mengen von mindestens 20 Tonnen an und die ABRG behandelt und verwertet diese thermisch in Wirbelschichtöfen. Die daraus gewonnene Energie werde in Form von Strom, Dampf oder Heißwasser direkt genutzt und am Industriestandort verkauft. „Wir bieten günstige Energie an, da liegen wir bei etwa 50 Prozent des Marktpreises.“ Seit 2021 speist das Unternehmen die gewonnene Energie aber nicht nur in die Stromnetze der Region, sondern auch in das Fernwärmenetz der Kelag Energie & Wärme ein.
Nach der Lieferung wird der Abfall im Labor von Helmut Höfler im Schnelldurchlauf untersucht. Er analysiert unter anderem die Salzgehalte und bestimmt den Heizwert.
Das Anlagevermögen am Standort in Arnoldstein beträgt rund 100 Millionen Euro.
Er hat alles im Blick: Mitarbeiter Wilfried Robin überwacht die Vorgänge der Maschinen und achtet darauf, dass alles im grünen Bereich bleibt.
In Zukunft investiert
ABRG investierte seit der Gründung vor 30 Jahren 100 Millionen Euro in den Standort – etwa in moderne Abfallaufbereitungsanlagen mit angeschlossener Dampfturbine, um Energie zu gewinnen, in eine Abwasserreinigungsanlage und in eine sieben Hektar große Reststoffdeponie. Letztere soll nun für weitere drei Millionen Euro mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden. Damit wolle man einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Trotz nachhaltiger Unternehmensphilosophie und moderner Technik mache der Fachkräftemangel aber auch vor dem Arnoldsteiner Betrieb nicht halt. Werner sehe dies als große Herausforderung der Zeit und achte deshalb stets darauf, sichere Arbeitsplätze mit guter Bezahlung zu bieten. Trotzdem sei es für ABRG schwierig, vor allem für den Schichtbetrieb, junges Personal zu finden. Werner sei deshalb bei der Personalsuche offen: „Ich stelle jeden ein, der einen Beruf erlernt hat und einen praktischen Zugang mitbringt.“
- Das Arnoldsteiner Unternehmen beschäftigt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Seit der Gründung 1994 wurden 100 Millionen Euro in moderne Abfallaufbereitungsanlagen, eine Reststoff-Deponie und eine Abwasserreinigungsanlage investiert.
- Seit 2021 besteht eine Partnerschaft mit der Kelag Energie & Wärme zur Einspeisung in das Fernwärmenetz.
- Nächstes Jahr werden drei Millionen Euro in eine Photovoltaik-Anlage investiert. Diese werde auf der sieben Hektar großen Reststoff-Deponie errichtet.
- Die ABRG ist zu 100 Prozent Tochter der deutschen Jakob-Becker-Unternehmensgruppe.