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Geschäftsführer Thomas Werner ist ausgebildeter Chemiker und leitet den Betrieb seit über 24 Jahren. © Peter Just
ABRG

ABRG: Wo aus
Abfall Ener­gie wird

Seit 30 Jahren verwertet ABRG Gewerbe- und Industrieabfälle. Hohe Investitionen treiben die nachhaltige Entwicklung am Standort voran.

05.12.2024 06:53 von Christina Scherzer
Lesezeit 5 Minuten

Am Fuße des Dobratsch, nicht unweit der ita­lie­ni­schen Gren­ze, hat sich die ABRG Müll zum Geschäft gemacht. „Wir sind eine End-of-Pipe-Anla­ge – wir bekom­men qua­si das, was kei­ner mehr braucht“, erklärt Geschäfts­füh­rer Tho­mas Wer­ner. Am Indus­trie­stand­ort Arnold­stein behan­delt und ver­ar­bei­tet das Toch­ter­un­ter­neh­men der deut­schen Jakob-Becker-Grup­pe in sei­nem ther­mi­schen Anla­gen jähr­lich bis zu 70.000 Ton­nen Gewer­be- und Indus­trie­ab­fäl­le. „Die Unter­neh­men wol­len wis­sen, wohin ihr Abfall geht. Für sie ist der gesam­te Kreis­lauf vom Anfang bis zur Ent­sor­gung wich­tig“, erzählt Wer­ner. Zu den Kun­den zäh­len gro­ße Indus­triebetriebe aus Slo­we­ni­en, Ita­li­en und Süd­ös­ter­reich wie etwa Goren­je, Magna oder Infi­ne­on.

Die Unter­neh­men lie­fern die geprüf­ten Abfäl­le in guter Qua­li­tät sowie in Men­gen von min­des­tens 20 Ton­nen an und die ABRG behan­delt und ver­wer­tet die­se ther­misch in Wir­bel­schicht­öfen. Die dar­aus gewon­ne­ne Ener­gie wer­de in Form von Strom, Dampf oder Heiß­was­ser direkt genutzt und am Indus­trie­stand­ort ver­kauft. „Wir bie­ten güns­ti­ge Ener­gie an, da lie­gen wir bei etwa 50 Pro­zent des Markt­prei­ses.“ Seit 2021 speist das Unter­neh­men die gewon­ne­ne Ener­gie aber nicht nur in die Strom­net­ze der Regi­on, son­dern auch in das Fern­wär­me­netz der Kelag Ener­gie & Wär­me ein.

In Zukunft inves­tiert

ABRG inves­tier­te seit der Grün­dung vor 30 Jah­ren 100 Mil­lio­nen Euro in den Stand­ort – etwa in moder­ne Abfall­auf­be­rei­tungs­an­la­gen mit ange­schlos­se­ner Dampf­tur­bi­ne, um Ener­gie zu gewin­nen, in eine Abwas­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge und in eine sie­ben Hekt­ar gro­ße Rest­stoff­de­po­nie. Letz­te­re soll nun für wei­te­re drei Mil­lio­nen Euro mit einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge aus­ge­stat­tet wer­den. Damit wol­le man einen wei­te­ren Bei­trag zum Kli­ma­schutz leis­ten.

Trotz nach­hal­ti­ger Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie und moder­ner Tech­nik mache der Fach­kräf­te­man­gel aber auch vor dem Arnold­stei­ner Betrieb nicht halt. Wer­ner sehe dies als gro­ße Her­aus­for­de­rung der Zeit und ach­te des­halb stets dar­auf, siche­re Arbeits­plät­ze mit guter Bezah­lung zu bie­ten. Trotz­dem sei es für ABRG schwie­rig, vor allem für den Schicht­be­trieb, jun­ges Per­so­nal zu fin­den. Wer­ner sei des­halb bei der Per­so­nal­su­che offen: „Ich stel­le jeden ein, der einen Beruf erlernt hat und einen prak­ti­schen Zugang mit­bringt.“

Aus der Chro­nik
  • Das Arnold­stei­ner Unter­neh­men beschäf­tigt 50 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter.
  • Seit der Grün­dung 1994 wur­den 100 Mil­lio­nen Euro in moder­ne Abfall­auf­be­rei­tungs­an­la­gen, eine Rest­stoff-Depo­nie und eine Abwas­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge inves­tiert.
  • Seit 2021 besteht eine Part­ner­schaft mit der Kelag Ener­gie & Wär­me zur Ein­spei­sung in das Fern­wär­me­netz.
  • Nächs­tes Jahr wer­den drei Mil­lio­nen Euro in eine Pho­to­vol­ta­ik-Anla­ge inves­tiert. Die­se wer­de auf der sie­ben Hekt­ar gro­ßen Rest­stoff-Depo­nie errich­tet.
  • Die ABRG ist zu 100 Pro­zent Toch­ter der deut­schen Jakob-Becker-Unter­neh­mens­grup­pe.
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